Das Erneuerbaren-Energien-Gesetz 2012 ist am 1. Januar 2012 in Kraft getreten. Es beinhaltet viele Neuerungen, insbesondere auch für Biogasanlagen (BGA). Die Bundesregierung und das Parlament forcieren nun eine erneuerbare Stromerzeugung, die sich zunehmend mit dem Strommarkt, der Stromübertragung, dem Stromhandel und dem Strombedarf auseinandersetzt. Dies wird mit unterschiedlichen Anreizinstrumenten erreicht, die es ermöglichen, den produzierten Strom direkt zu vermarkten. Auch der Stromerzeugung aus Biogas steht der Weg der Direktvermarktung frei.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz 2012 führte die Flexibilitätsprämie (FP) als Kapazitätskomponente im Vergütungssystem für die Stromerzeugung aus Biogas ein. Die FP in Kombination mit der Marktprämie (MP) erlaubt BetreiberInnen von Biogasanlagen die Direktvermarktung von bedarfsorientiert erzeugtem Strom. Geringere Auslastung der Motoren- und Biogas-Speicher werden durch Einnahmen aus der MP, FP und auch der EPEX Spot SE finanziert. Der FP trägt zur Integration von fluktuierenden erneuerbaren Energien bei. Darüber hinaus generiert die FP Möglichkeiten, die Auslastung auch für die gesamte bestehende Biogasanlagen ohne größere Umbaumaßnahmen zu reduzieren, wenn der Strom bedarfsorientiert erzeugt werden kann. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen einen Ausweg aus dem starken Ansteigen der Preise für Rohstoffe in Regionen mit einem hohen Anteil an Bioenergienutzung. Sind die Preise für die Rohstoffe sehr hoch, ist die bedarfsorientierte Stromerzeugung für die Betreiber bestehender Biogasanlagen wirtschaftlicher als der Grundlastbetrieb mit hoher Auslastung. Der Scheitelpunkt des Substratpreises richtet sich nach dem Jahr der Umstellung vom gleichmäßigen auf nachfrageorientierten Betrieb. Der flexible Betrieb mit der FP ist eine wirtschaftliche Alternative und hilft das zukünftige (erneuerbare) Energie-System zu entwickeln und die Bioenergie in regionale EE-Konzepte zu integrieren.
| Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock | 
| Quelle: | 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012) | 
| Seiten: | 13 | 
| Preis: | € 0,00 | 
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. Uwe Holzhammer Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin Prof. Dr. Michael Nelles | 
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.