Sehr weit verbreitet ist heute die energetische Verwertung von holzartigen Materialien aus der Landschaftspflege in Heiz(kraft)werken. Die Aufbereitung von Baumschnitt, z.B. von der Streuobstwiese, Baum- und Strauchheckenschnitt (allein in Schleswig-Holstein ca. 45.000 km Knicks) oder Strauchschnitt, der bei der Freihaltung von Wegen, Gewässern, Bahntrassen und Freileitungen anfällt, ist heute Stand der Technik.
Mit mobilen oder stationären Schredder- oder Hackmaschinen können Baum- und Strauchschnitte nahezu aller Stärken zerkleinert werden. Durch einen verstellbaren Siebkorb am Zerkleinerer und einer eventuellen Nachbearbeitung in einer separaten Siebmaschine ist es möglich, je nach Anforderung der Heizanlage, einen homogenen Brennstoff mit definierten Kantenlängen und geringen Feinanteilen herzustellen. Derartig gewonnene Hackschnitzel haben je nach Wassergehalt einen um etwa 20 % niedrigeren Energiegehalt (Heizwert) als vergleichbare Waldhackschnitzel. Wichtig ist in jedem Fall, dass mineralische Feinanteile wie Sand, Erde und kleine Steine vor der Anlieferung an die jeweilige Feuerungsanlage ausgesiebt werden. Denn solche Fremdstoffe vermindern nicht nur den Heizwert des Brennstoffes und damit die Kesselleistung, sondern verursachen auch Probleme in den Brennräumen und führen zu erhöhten Kosten für Wartung und Reinigung sowie bei der Ascheverwertung.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 7. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2013) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Christian Letalik |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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