Die Arbeiten zur Instandsetzung der Talsperre Klingenberg werden 2013 nach achtjähriger Bauzeit abgeschlossen. Dem Bau war eine zehnjährige Planungsphase vorausgegangen. Im Beitrag wird dieses komplexe Instandsetzungsprojekt aus der Sicht des Betreibers der Anlage vorgestellt. Dazu werden die verschiedenen Projektstrukturen und -abläufe bei der Planung, der Genehmigung, dem Bau sowie von Probebetrieb und Probestau erläutert.
Die zwischen 1908 und 1914 gebaute Talsperre (TS) Klingenberg nimmt zusammen mit der 1934 errichteten TS Lehnmühle im Betrieb Oberes Elbtal eine Schlüsselfunktion bei der Rohwasserbereitstellung ein, und rangiert hinsichtlich der abgegebenen Rohwassermenge unter allen Talsperren und Speichern im Freistaat Sachsen an vorderer Stelle. Dabei sichert das Talsperrensystem Klingenberg-Lehnmühle 60 % des gesamten Wasserbedarfes im Großraum Dresden ab und versorgt das Versorgungsgebiet des Weißeritzkreises zu 100 %. Nach einer über 80-jährigen Nutzungsdauer der TS Klingenberg begannen die Planungen zur Instandsetzung und Modernisierung im Jahr 1995. Die Baumaßnahmen werden 2013 abgeschlossen.
Das komplexe Bauvorhaben stellte nicht nur die beteiligten Planer vor große Herausforderungen bei der Aufstellung wirtschaftlich und technisch geeigneter Lösungen, sondern es verlangte auch vom Betreiber der Anlage schwierige Entscheidungen. Oft wurden deshalb im Planungsprozess und nicht selten auch noch während der Bauausführung geplante Lösungen aufgrund neuer Erkenntnisse oder veränderter Randbedingungen überarbeitet.
2 Projektentwicklung
1995 bis 2002
2.1 Instandsetzung der Hauptsperre
Die Vorplanung zur Instandsetzung unter den Bedingungen einer vollständigen Entleerung des Stauraumes wurde 1997 abgeschlossen und endete mit der Empfehlung einer Kombination aus Instandsetzung der wasserseitigen Abdichtung mit PVC-Bahnen (SIBELON-System) und höhenverstellbarer Entnahmeanlage (PROVAR-Anlage).
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 05/2013 (Mai 2013) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Michael Humbsch Dipl.-Ing. Eckehard Bielitz Dipl.-Ing. Roland Männel |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.
Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.
Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.