In Deutschland sind im Jahr 2007 ca. 6,4 Mio. Mg gemischte Gewerbeabfälle angefallen. Neben der direkten Zuführung in energetische Verwertungsanlagen kann zuvor eine mechanische Abfallaufbereitung erfolgen, um die Abfallpotenziale im Sinne einer hochwertigen Verwertung gezielt zu nutzen. Die Korrelation zwischen der Art der mechanischen Aufbereitung und den damit verbundenen Kosten sowie der entstehenden klimarelevanten Emissionen ist aufgrund der Heterogenität der Abfallzusammensetzung und der mehrstufigen Stoffstromteilung in Aufbereitungsanlagen sehr komplex. Es fehlen geeignete Entscheidungshilfsmittel zur Optimierung der mechanischen Abfallaufbereitung vor dem Hintergrund der Einhaltung von Outputqualitäten, des wirtschaftlichen Betriebes der Aufbereitungsanlage und der Reduktion klimarelevanter Emissionen.
Im vorliegenden Beitrag wird eine Methodik zur Nutzung von Simulationen innerhalb der Aufbereitungsoptionen von Gewerbeabfällen beschrieben. Auf Basis einer umfassenden Systemanalyse wurde ein Modell entwickelt, welches es ermöglicht, die Outputqualität, die Kosten und die klimarelevanten Emissionen von Anlagen zur Aufbereitung von Gewerbeabfällen anhand definierter Szenarien zu simulieren. Die Simulationsergebnisse zeigen, dass die Aufbereitung von Wertstoffen und Sekundärbrennstoffen wirtschaftlicher durchgeführt werden kann als die Aufbereitung einer heizwertreichen Fraktion. Innerhalb der untersuchten Szenarien führt die Aufbereitung von Sekundärbrennstoffen zur Mitverbrennung in Zementwerken zur höchsten Vermeidung klimarelevanter Emissionen. Die Ergebnisse und die Eignung der Methodik können anhand von Praxis- und Literaturwerten validiert werden. Der Ansatz stellt somit ein Hilfsmittel zur Entscheidung einer optimalen Verwertung von Gewerbeabfällen dar.
Copyright: | © IWARU, FH Münster |
Quelle: | 13. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2013) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Markus Helftewes |
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