Verantwortung in einer begrenzten Welt

Die umweltpolitische Debatte wird in Zukunft mehr und mehr durch den Leitbegriff der ökologischen Grenzen bestimmt werden: In einer begrenzten Welt kann es keine unbegrenzte Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen geben. Nachhaltiges Wirtschaften erfordert eine Entkopplung von Wohlfahrt und Ressourcennutzung durch grundlegende Innovationen, veränderte Lebensstile und die Aufwertung überlebenswichtiger Ökosystemleistungen. Im vorliegenden Umweltgutachten hat sich der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) bewusst auf wenige Schwerpunktthemen konzentriert, für die er einen besonderen Handlungs- oder Orientierungsbedarf sieht. Diese hat er zu den drei thematischen Clustern 'Wohlfahrt und Ressourcennutzung entkoppeln', 'Ökosystemleistungen aufwerten' und 'Integrative Konzepte stärken' gebündelt.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) berät seit 1972 die Bundesregierung und ist damit eine der ältesten Institutionen wissenschaftlicher Politikberatung für die deutsche Umweltpolitik.
Besondere Merkmale des SRU sind seine fachliche Unabhängigkeit und seine Interdisziplinarität. Mitglieder des Rates sind sieben Professorinnen und Professoren mit besonderer Umweltexpertise, die unterschiedliche Fachdisziplinen vertreten. Sie werden von der Bundesregierung für vier Jahre ernannt. Der SRU bestimmt selbst die Themen seiner Gutachten und Stellungnahmen und ist in seinen Aussagen nicht an Weisungen oder Aufträge gebunden. Der SRU vertritt keine wirtschaftlichen Interessen und genießt damit eine überparteiliche Autorität als Stimme des wissenschaftlichen Fachverstandes und prinzipiengeleiteter Analysen und Empfehlungen. Die zentrale Aufgabe des SRU ist die periodische Begutachtung der Umweltsituation und - bedingungen: ï‚·
- Der SRU hat eine Frühwarnfunktion und zeigt Fehlentwicklungen auf. ï‚·
- Der SRU ist Ideengeber für die deutsche und europäische Umweltpolitik. ï‚·
- Der SRU hat den Auftrag die Bundesregierung, die Bundesländer, Verbände und die breitere Öffentlichkeit zu beraten. ï‚·
- Der SRU begleitet aktiv die Europäisierung der Umweltpolitik.
 
Der SRU ist eine Instanz der öffentlichen Meinungsbildung. Er erhöht die Transparenz von Umweltpolitik, indem er fachspezifische Informationen allgemein zugänglich macht und aus unabhängiger Perspektive bewertet. Seine Gutachten sind oft ein zentraler Referenzpunkt der umweltpolitischen Debatte.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 13. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2013)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich
Prof. Dr. Karin Holm-Müller
Prof. Dr. Christian Calliess
Professor Dr. med. Heidi Foth
Prof. Dr. Olav Hohmeyer
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.