Siedlungsabfalldeponien haben ein äußerst inhomogenes und komplexes Innenleben. In ihnen sind Materialien unterschiedlichster Herkunft und Eigenschaft vertreten. Die organischen Bestandteile mit ihrem Potenzial zur Deponiegasbildung stehen hierbei im besonderen Fokus. Unter der Beteiligung verschiedener Bakterien wird das organische Material im Deponiekörper für kurze Zeit aerob, danach die längste Zeit anaerob umgesetzt und das über einen Zeitraum von bis zu 200 Jahren. Das Endprodukt dieser organischen Umsetzung sind neben Spurenelementen im Wesentlichen Kohlendioxid (ca. 45%) und Methan (ca. 55%). Beide Gase werden als Treibhausgase eingestuft, wobei das Methan im Vergleich zu Kohlendioxid eine über das 23-fache höhere Wirkung (Aufgrund des COP-Beschlusses ab 2012) auf die Klimaerwärmung hat. Hieraus leitet sich die Auflage ab, dass Deponiegasemissionen kontrolliert abgeführt werden müssen.
Bis heute werden in der Abfallwirtschaft zur Beschreibung der Prozesse einfache Modellansätze verwendet, welche jedoch aufgrund der Komplexität keine verlässlichen Prognosen erlauben, weder im Hinblick auf das zeitliche noch räumliche Verhalten der Deponie. Durch die Nutzung des im Folgenden detailliert beschriebenen Deponiesimulationsmodells (DepSim) ist eine räumlich und zeitlich aufgeschlüsselte Beschreibung und Prognostizierung der Umsetzungsprozesse im Deponiekörper und in Methanoxidationsschichten möglich. Hierzu wird die Genese der Deponie im nachgebildet. Das Modell kann mittels historischer Messwerte kalibriert und durch Nutzung der aktuellen Messwerte überprüft werden. Dies ermöglicht valide Prognosen von Setzungen, der Gas- und Wasserphase.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell |
Quelle: | Band 21 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien 2013 (März 2013) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Renatus Widmann |
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