Altpapierkreisläufe sichern - ein Kooperationsprojekt

Intakte Altpapierkreisläufe haben erhebliche Bedeutung für die Klimaverträglichkeit sowie die gesamte Ökoeffizienz von Papierprodukten: So könnte eine 10-prozentige Steigerung des Altpapieranteils von in Bayern produzierten Tageszeitungen die Treibhausgasemissionen um 53 Mio. kg CO2-Äquivalente absenken, oder - umgekehrt: Würden Wellpappe-Verpackungen in Bayern aus Frischfasern statt Altpapier hergestellt, stiegen die Emissionen um 12,5 Mio. kg CO2-Äquivalente. Allerdings machen das Recycling behindernde Fremdstoffe und globalisierte Stoffströme Altpapier zur qualitativ und quantitativ knapper werdenden Ressource.

Altpapierkreisläufe können ihren Nutzen langfristig nur dann entfalten, wenn Verfügbarkeit und Recyclingfähigkeit von Altpapier erhalten bleiben. Allerdings steht die Altpapierverwertung vor vielfältigen Herausforderungen. Diese reichen von weltweit wachsender Altpapiernachfrage bis hin zu unerwünschten Inhaltsstoffen wie Druckfarben oder Klebstoffen, die das Recycling behindern. Strategien gegen diese Gefährdungen müssen alle relevanten Akteure einbinden. Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit hat bifa ein Wertschöpfungsketten übergreifendes Kooperationsprojekt zur Optimierung und Sicherung der Altpapierkreisläufe durchgeführt. Projektpartner waren der Verband Bayerischer Papierfabriken und der Verband der Bayerischen Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie. Gemeinsam mit bifa haben rund 40 Unternehmen, sechs Wirtschaftsverbände und die PTS am Projekt mitgewirkt. Unterstützt durch Interviews und methodisch gezielt konzipierte Workshops haben die Beteiligten eine Situationsanalyse vorgenommen. Zu sechs Handlungsfeldern wurden Maßnahmen und erste Schritte zu ihrer Umsetzung entwickelt. Die Maßnahmen reichen von einer Selbstverpflichtung zur Reduktion 'problemhaltiger" Stoffe bis zur Anpassung von Ausschreibungsmodalitäten.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Dr. Siegfried Kreibe
Dr. habil. Michael Schneider
Monika Bokelmann
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.