Restmüll-/Wertstoffaufkommen aus Haushalten ganzheitlich betrachtet

Seit dem Jahr 1998 führt das Bayerische Landesamt für Umwelt (BayLfU) Abfallsortieranaly-sen zur Ermittlung von Aufkommen und Zusammensetzung des in Haushalten anfallenden Restmülls durch. In Weiterführung der Arbeiten wurde der gesamte in Haushalten anfallende Abfall (ohne Sperrmüll) - gleichzeitige Untersuchung von Restmüll und vom Bürger separat zu erfassenden Wertstoffen - in drei bayerischen Städten in den Jahren 2010/2011 repräsentativ beprobt und sortiert.

In drei bayerischen Städten wurden in 2010/2011 aktuelle Daten zu Aufkommen und Zusammensetzung des in Haushalten anfallenden Abfalls erhoben. Dabei wurden gleichzeitig Restmüll und vom Bürger separat erfasste Wertstoffe (Hol-/Bringsystem) untersucht. Die Daten dienten auch der Abschätzung des CO2-Einsparpotenzials, das sich durch ein verbessertes Trennverhalten des Bürgers bei der Abfallentsorgung und eine hochwertige stoffliche Verwertung der aus dem Restmüll abgeschöpften Wertstoffe erzielen ließe. Insgesamt sind in den drei Städten das Restmüll-/Wertstoffaufkommen sowie die jeweilige Zusammensetzung vergleichbar. Der Wertstoffgehalt im Restmüll ist trotz Getrennterfassung von Bioabfällen, Papier, Pappe, Kartonage und Leichtverpackungen mittels bürgerfreundlicher Holsysteme relativ hoch. Mit abnehmender Siedlungsdichte (Stadtrand) wird das Trennverhalten besser. Hinsichtlich der Qualität der separat erfassten Wertstoffe schneidet das Holsystem für Leichtverpackungen im Vergleich zu den anderen getrennt erfassten Wertstoffen deutlich schlechter ab. Bei einer Reduzierung der Wertstoffe im Restmüll besteht - hochgerechnet auf ganz Bayern - ein CO2-Einsparpotenzial von rund 100.000 Mg CO2-Äquivalenten pro Jahr.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2012 (November 2012)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Hartmut Riedel
C. Marb
 
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