Die Abfallwirtschaft hat sich in Europa seit der ersten Abfallrahmenrichtlinie systematisch von der Entsorgungswirtschaft zu einer Mittlerposition zwischen Entsorgung und Versorgung entwickelt; das betrifft die Bereiche Rohstoffe und Energie. Begünstigt wird diese Position durch die Zwangssituation des notwendigen sicheren - d.h. auch hygienischen, umwelt- und klimaschonenden - Umgangs mit Abfällen einerseits und durch das in den Abfäl-len enthaltene Ressourcenpotential andererseits.
Zahlreiche Abfallwirtschaftsunternehmen, die ihre Aktivitäten nur oder zu erheblichem Anteil in den Bereichen der thermischen Abfallbehandlung und der energetischen Abfallverwertung hatten, beschränken sich nicht mehr auf ihr ursprüngliches Aufgabenfeld. Nicht selten betreiben sie auch Sortier-, Kompostierungs-, Biogas-, Wind-, Biomasse- und Solaranlagen. Einige Unternehmen der Energiewirtschaft haben sich zusätzlich zu ihren traditionellen Aufgaben der energetischen Abfallverwertung und zum Teil auch des Recyclings angenommen. Fast alle auch in der Abfallwirtschaft tätigen Energiekonzerne und zahlreiche Unternehmen im vollständigen oder teilweisen kommunalen Besitz haben diesen Trend erkannt und die Nutzung erneuerbarer Energien einschließlich der Abfälle in ihre Strategie einbezogen und in diese Bereiche inves-tiert.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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