In einer reifen Branche, wie der Abfallwirtschaft, verschieben sich die Faktoren, die als zentrale Erfolgsvoraussetzungen gelten, in Richtung Schnelligkeit, Flexibilität, Früherkenntnis und Interiorisierung der Marktsignale sowie der Vorwegnahme der Bedürfnisse und Erwartungen der AbnehmerInnen und somit wird die organisationale Fähigkeit, die Unternehmensumwelt aufmerksam zu beobachten und wahrzunehmen zum Schlüssel der unternehmerischen Vorausschau (Hinterhuber 2004). Es geht hierbei weniger um die Sicherstellung des Überlebens und des Wachstums einer Organisation, sondern vielmehr um den Aufbau, Erhalt und die Ausnutzung bestehender und zukünftiger Erfolgspotenziale (Alson & Oner 2004).
Die Abfallwirtschaft ist jene Branche, die klassischerweise am Ende unseres Wirtschaftssystems angesiedelt ist. In dieser Position und ihrer Funktion, den ineffizienten Umgang unserer Gesellschaft mit Ressourcen auszugleichen und die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt möglichst gering zu halten, schaffen wir gleichzeitig die Legitimierung jeglicher Ressourcenverschwendung. Die Zielsetzung zur Schaffung einer Recyclinggesellschaft kann allerdings nur bedeuten, dass Funktionen der Abfallwirtschaft nicht am Ende, sondern vielmehr an allen Ecken und nicht vorhandenen Enden der (Produkt-)Lebenszyklen wahrgenommen werden. Damit scheint die Entwicklung einer Abfallwirtschaft, die am Ende angesiedelt ist, selbst bereits am Ende zu sein. Stärker denn je zeigen uns die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen (steigender Ressourcenbedarf, globale Erderwärmung, ineffiziente globale Stoffkreisläufe, etc.), dass es nicht mehr ausreicht nur am Ende anzusetzen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Mag. Dr. Hannes Klampfl-Pernold Dipl.-Ing. Michaela Heigl Ing. Mag. Gerald Schmidt |
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