Voraussetzung für die österreichische Bundesförderung zur Altlastensanierung ist die nachvollziehbare Ermittlung und Begründung der ökologisch-ökonomisch besten Sanierungslösung mittels einer Variantenuntersuchung. Auf Grund der unterschiedlichen Einzelfallsituationen der Altlasten erfolgte die umweltökonomische Bewertung bis 2012 nicht nach einem einheitlichen Bewertungsinstrument. Um die künftig angestrebte, für alle Altlastensanierungen einheitliche umweltökonomische Bewertung zu ermöglichen, wurden entsprechende Bewertungsmethoden recherchiert und evaluiert (Ortmann & Döberl 2010).
Seit 2012 ist im Rahmen der Bundesförderung zur Altlastensanierung in Österreich eine neu entwickelte Methode zum umweltökonomischen Vergleich von Sanierungsalternativen im Zuge der Variantenuntersuchung anzuwenden. Die Methode basiert auf dem Prinzip einer modifizierten Kosten-Wirksamkeits-Analyse (mKWA). Dabei werden die Wirksamkeiten der Alternativen hinsichtlich des Erreichens von definierten Zielen der Altlastensanierung den jeweiligen der Kosten der Alternativen gegenübergestellt. Aus diesen Wirksamkeits-Kosten-Werten kann eine Reihung der Alternativen vorgenommen werden und somit die Bestvariante ermittelt werden. Grundlage der mKWA ist ein hierarchisch aufgebautes Ziel-system für die Altlastensanierung, das gemeinsam mit maßgeblichen Stakeholdern der Altlastensanierung in Österreich entwickelt wurde. Als Oberziele gelten Ökologie, Flächenentwicklung und Projektstabilität; diese wurden aus einschlägigen Gesetzen und Regelwerken abgeleitet. Die Oberziele werden auf weiteren Ebenen durch Teilziele näher spezifiziert.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2012 (November 2012) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Moritz Ortmann Gernot Döberl W. Frühwirth |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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