Bei der Planung von Brunnen werden Details, wie z. B. die Frage einer einfachen oder doppelten Kiesschüttung, von Sumpfrohren oder von Einschubverrohrungen, erörtert, die in der einen Blickrichtung ihre jeweilige Berechtigung haben, jedoch aus einem anderen Blickwinkel ungünstige Folgeerscheinungen ergeben können. Daher ist beim Brunnendesign immer zu beachten, dass der Grundwasserleiteraufbau und sein Wasserandrang die Brunnenergiebigkeit mehr beeinflussen, als z. B. die Wahl von Filterkiesen oder Glaskugelschüttungen. Das Zusammenspiel aller Ausbaukomponenten und der Betriebszweck des Brunnens sind bei einem 'guten' Brunnen genauso wenig aus den Augen zu verlieren, wie seine effiziente Entwicklung und Regenerierung.
Bohrbrunnen sind Wassergewinnungsanlagen, die durch eine lotrechte Bohrung die Erschließung von Grundwasser in jeder gewünschten Tiefe erst möglich machen. Der Begriff 'Bohrbrunnen' wird seit den 1940er-Jahren einheitlich genormt benutzt und ersetzte den alten Begriff 'Rohrbrunnen'. Die heute noch verwendete Ausprägung 'Schachtbrunnen' entwickelte sich mit der Sesshaftigkeit der Jäger und Sammler seit der Jungsteinzeit als erste Brunnenbauform aus dem gegrabenen, unverbauten Wasserloch oder einer natürlichen Quelle. Je nach Verwendungszweck haben sich in den letzten Dekaden verschiedenste Bohrbrunnenausführungen ausgeprägt. Dabei spielten die Tiefenlage der zu erschließenden Grundwasserleiter, die Gesteinsbeschaffenheit und die Materialverfügbarkeit entscheidende Rollen bei der Entwicklung des Brunnendesigns. Materialentwicklungen und hydraulische Kenntnisse zur Brunnenanströmung und zum Grundwasserfluss, die die Funktion des Brunnens in qualitativer und quantitativer Hinsicht in einem hydrogeologischen Grundwasserleitersystem beschreiben konnten, unterstützten die Designentwicklungen, deren Grundprinzipien sich aus der Hydrogeologie heraus entwickelten und im DVGW-Regelwerk Eingang gefunden haben.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 10 - 2012 (Oktober 2012) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 8,00 |
Autor: | Professor Dr. habil. Christoph Treskatis |
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