Die aerobe in situ Stabilisierung (Deponiebeluftung) ist eine effiziente Methode, um die Entstehung von Deponieschwachgasen langfristig und nachhaltig zu unterbinden; sie kann somit fur den Klimaschutz einen wichtigen Beitrag leisten. Das Emissionsminderungspotenzial auf deutschen Deponien in der Stilllegungs- und Nachsorgephase ist noch erheblich. Daher ist eine Anerkennung als Klimaschutzbeitrag durchaus zielfuhrend und anzustreben, um die aerobe in situ Stabilisierung in den Emissionshandel z. B. in Form eines JI-PoA oder uber ein nationales Klimaschutzprogramm integrieren zu konnen.
Auch aus geschlossenen Siedlungsabfalldeponien emittiert noch uber Jahrzehnte Deponiegas. Eine energetische Gasnutzung ist dabei an vielen Deponien nur etwa 10 bis 15 Jahre nach Beendigung der Abfallablagerung moglich. Nach Abschluss einer energetischen Nutzung ware noch eine langfristige Deponierestgasbehandlung erforderlich, um eine konsequente Vermeidung von Methanemissionen mit ihren erheblichen CO2-Aquivalenten zu gewahrleisten. Wissenschaftliche Untersuchungen und praktische Anwendungen verfolgen das Ziel, die biologischen Prozesse im Deponiekorper zu beschleunigen. Daruber soll das Emissionspotenzial moglichst fruhzeitig derart verringert werden, dass von diesen Deponien keine oder nur noch eine sehr geringe (akzeptable) Umweltbelastung ausgeht. Das kann zum Teil durch Infiltrationsmasnahmen, insbesondere jedoch durch die Deponiebeluftung zur aeroben in situ Stabilisierung erreicht werden. Gelingt es den abgelagerten Abfall weitgehend zu aerobisieren, dann konnen die Abbauprozesse wie bei der Kompostierung intensiviert werden (Stegmann et al., 2012).
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 7,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer Dr.-Ing. Karsten Hupe |
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