Die Einführung der Wertstofftonne ist ein zentrales abfallwirtschaftliches Projekt der Bundesregierung. Die Organisation und Finanzierung der gemeinsamen Erfassung von Leichtverpackungen und stoffgleichen Nichtverpackungen sind dabei die wesentlichen Elemente bei der Entscheidung über die Trägerschaft einer solchen Wertstofftonne. Sowohl duale Systembetreiber als auch öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger haben ihre Ansprüche an dieses Sammelgemisch bereits formuliert. In den folgenden Ausführungen werden die aktuellen und ganz unterschiedlich umgesetzten Modellprojekte erläutert und verschiedene Ausgestaltungen einer künftigen
Wertstofftonne diskutiert.
Im Bereich der Wertstofferfassung gibt es heute eine Vielzahl unterschiedlicher Ausgestaltungen und Regelungen zur erweiterten Getrennterfassung von Wertstoffen. Um die im Restmüll enthaltenen Wertstoffpotenziale zu erschließen, wird die Getrennterfassung von Wertstoffen intensiviert und erweitert. Nichtverpackungswertstoffe, u. a. die Wertstoffe stoffgleicher Nichtverpackungen, können in diesem Sinne durch die Gestellung separater Tonnen und/oder über das Abgabeangebot an Wertstoffhöfen parallel zu Leichtverpackungen oder gemeinsam mit Leichtverpackungen in einer Wertstofftonne erfasst werden. Im Folgenden wird im Besonderen dargestellt, welche Modelle zur Umsetzung einer gemeinsamen Wertstofferfassung existieren und wie diese organisiert und finanziert werden. Auf Bundesebene werden derzeit die Vorbereitungen für ein Wertstoffgesetz getroffen. Dieses könnte bereits in diesem Jahr verabschiedet werden. Da bislang keine klare Linie für eine politische Entscheidung erkennbar ist (z. B. zur Einbindung der Kommunen), werden die nachfolgenden Diskussionsansätze ausschließlich strategische Aspekte berücksichtigen.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 24. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2012 (April 2012) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 8,00 |
Autor: | Agnes Bünemann Dr.-Ing. Stephan Löhle |
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Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
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