Teil II: Erste Erfahrungen im technischen Maßstab
Bei der Hydrothermalen Carbonisierung (HTC) werden pflanzliche Materialien in wässriger Suspension bei ca. 200 °C in wenigen Stunden unter Druck in ein kohleähnliches Produkt umgewandelt [Titirici et al. 2007]. Das HTC-Verfahren wird seit 2007 vom Fachgebiet für Abfallwirtschaft und Deponietechnik der Hochschule OWL untersucht und ist wegen der notwendigen hydrothermalen Bedingungen besonders geeignet, feuchte Biomasse, insbesondere Bioabfälle, in einen alternativen Energieträger umzuwandeln [Ramke et al. 2010]. Seit 2009 werden die Arbeiten im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekts mit dem Titel: 'Verbesserte energetische Nutzung organischer Industrieabfälle mittels Hydrothermaler Carbonisierung' fortgeführt. Neben der Gesamtbetrachtung der Prozesskette (Verfügbarkeit/Bereitstellung von Abfallstoffströmen, Konversion, Konfektionierung und Verwertung der HTC-Biokohlen) ist der maßgebliche Projektinhalt das Up-scaling in den halbtechnischen Maßstab. Mit Kooperationspartnern aus der Schweiz und Deutschland (KELAG AG, TFC Engineering, COWA Remscheid) wurde hierzu eine kontinuierliche Anlage entwickelt. Mit dieser Anlage werden die Parameter ermittelt, die für die Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit des Prozesses entscheidend sind und ein weiteres Up-scaling in den großtechnischen Maßstab gewährleisten.
Copyright: | © DGAW - Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. |
Quelle: | 2. Wissenschaftskongress März 2012 - Rostock (März 2012) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 3,00 |
Autor: | Dennis Blöhse |
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