Methan im Rohwasser kommt bei bestimmten Störungen der Aufbereitung reduzierter Grundwässer als Ursache in Betracht und muss bei der Planung, der Auslegung und dem Betrieb der Aufbereitung berücksichtigt werden. Dieser Beitrag fasst die im Rahmen der DVGW-F&E-Vorhaben W 4/06/04 und W 4/06/04-ERG gewonnenen Erkenntnisse über den Einfluss von Methan auf die Aufbereitung und auf die Auslegung von Filterversuchen nach DVGW W 223-2 zusammen.
Methan ist ein in reduzierten Grundwässern deutschlandweit verbreiteter Inhaltsstoff und kann die Grundwasseraufbereitung erheblich stören [1, 2, 3]. Typische Aufbereitungsstörungen können u. a. eine unvollständige Entmanganung, Nitrifikation oder Enteisenung, eine verschlechterte Filterhydraulik, ein übermäßiges Kornwachstum oder ein verstärktes Biofilmwachstum mit Schleimbildung sein [3, 4, 5]. Daher beinhalten die DVGW-Arbeitsblätter W 223-1 [6] und W 223-2 [7] die Anforderung, bei der Untersuchung von Grundwasser für die Verfahrensauswahl und Auslegung von Filteranlagen zur Eisen(II)- und Mangan(II)-Filtration Methan als wesentlichen Einflussfaktor zu berücksichtigen. Ferner werden methanhaltige Grundwässer grundsätzlich als 'problematisch' eingestuft und damit Filterversuche zur Bestimmung von Auslegungsparametern gefordert. Diese Filterversuche sollten so konzipiert sein, dass sich die möglichen negativen Langzeiteinflüsse des Methans auswirken können und somit für die Auslegung der großtechnischen Anlage für die Eisen(II)- und Mangan(II)-Filtration berücksichtigt werden. Insbesondere bei der im Zuge von Sanierungen von Trinkwasseraufbereitungsanlagen (WAA) oft gewählten Umstellung von einer offenen Belüftung auf eine platz- und energiesparende geschlossene Belüftung kann die Fehleinschätzung des Methaneinflusses zu Aufbereitungsproblemen und finanziellem Mehraufwand durch nachträgliche Umbaumaßnahmen führen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 02 - 2012 (Februar 2012) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr. Bernd Bendinger |
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