Das atomare Desaster in Fukushima hat die Bundesregierung am 30.5.2011 veranlasst zu beschließen, den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie innerhalb eines Jahrzehntes bis 2022 umzusetzen. Die entstehende Versorgungslücke soll maßgeblich durch den Einsatz erneuerbarer Energien sowie durch den Einsatz fossiler Energieträger, insbesondere Erdgas, geschlossen werden (Ethik K. 2011).
Deutschlandweit existieren inzwischen mehr als 5.900 Biogasanlagen (DBFZ 2010) mit einer installierten Leistung von 2.300 MWel, die Biogas verstromen, aber erst 47 Biogas-Einspeise-Projekte (Dena 2011), in denen Biomethan fossiles Erdgas direkt ersetzt. Die gesamte Rohbiogaskapazität dieser Anlagen beläuft sich per 31.12.2010 auf 270 Mio. m³ mit Ø 751 Nm³/h und 0,4 % des Erdgasverbrauchs. Das entspricht etwa 4,5 % des im § 41a der (GasNZV 2008) festgeschriebenen Ausbauziels bis 2020 (BNA 2011). Daraus ergibt sich die Herausforderung, die Biogasprozesse mölichst effizient zu betreiben, um aus der Ressource nachwachsender Rohstoffe eine hohe Biogasmenge mit einer hohen Qualitä zu generieren. Die untersuchte großechnische Biogasanlage in der ausschließich nachwachsende Rohstoffe (Mais, Getreide-Ganzpflanzensilage, Grüroggen, Getreide, Rüen) verarbeitet werden, versorgt zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) und eine Biogasaufbereitung, die nach dem chemischen Absorptionsverfahren mittels druckloser Aminwäche, das Rohbiogas zu Biomethangas aufbereitet (Martens 2007). Mit einer derzeit mölichen thermischen Energieproduktion von 400 Mill. MJ/a unterstüzt die Biogasanlage das angestrebte Ziel der Bundesregierung die Substitution von Erdgas weiter zu erhöen.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 5. Rostocker Bioenergieforum (November 2011) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Ralph Sutter Dr.-Ing. Jan Liebetrau Prof. Dr. Michael Nelles Prof. Dr.-Ing. Frank Scholwin |
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