Chancenreiches Entwicklungspotenzial

Für Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlagen gibt es noch
eine Reihe von Optimierungsmöglichkeiten

Derzeit sind in Deutschland 46 MBA-Anlagen mit einer Kapazität von circa sechs Millionen Mg pro Jahr in Betrieb und in diesen werden etwa 25 Prozent der anfallenden Siedlungsabfälle mechanisch-biologisch behandelt [3]. Die realisierten Verfahrenskonzepte sind sehr unterschiedlich und nur schwer vergleichbar. Grundsätzlich lassen sich im Hinblick auf die Anforderungen der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) und die 30. Bundes- Immissionsschutzverordnung (BImSchV) zwei Extremvarianten unterscheiden. Bei den Endrotteverfahren wird das Ziel verfolgt, organikhaltige Bestandteile des Abfalls biologisch zu stabilisieren, um sie deponieren zu können, und bei den Trockenstabilisierungsvarianten sollen im Idealfall alle entstehenden festen Reststoffe einer energetischen beziehungsweise stofflichen Verwertung zugeführt werden (siehe Abb. 2). Darüber hinaus werden derzeit in Deutschland rund 20 bis 30 Anlagen mit einer Kapazität von zwei bis drei Millionen Mg/a betrieben, die die angelieferten Abfälle mittels mechanischer und physikalischer Verfahren (MA-Anlagen) zu mittelkalorischen Ersatzbrennstoffen (EBS) aufbereiten [3]. Diese werden anschließend in Kohlekraftwerken, in der Zementindustrie oder immer häufiger in EBS-Kraftwerken energetisch verwertet. Bei Letztgenannten handelt es sich um industrielle Monoverbrennungsanlagen, die speziell für die energetische Verwertung von EBS errichtet wurden. Die meisten der Anlagen mit MBA-Technologie, die heute in Betrieb sind, wurden in den Jahren 2001 bis 2005 konzipiert.



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: Ausgabe 04 /2011 (Dezember 2011)
Seiten: 7
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr. Michael Nelles
Dipl.-Ing. Michael Balhar
M.Sc. Jennifer Grünes
Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.