Derzeit werden in Deutschland bereits mehr als 53 % der Energie, die auf Basis nachwachsender Rohstoffe bereitgestellt wird, aus Biomasse erzeugt. Bei der Nutzung von Biomasse zur Energieerzeugung nimmt derzeit Holz eine führende Stellung ein. Aktuell rücken auch holz- und grasartige, energetisch nutzbare Biomassereste und -abfälle in den Fokus. Zentrale Herausforderungen bei der Nutzbarmachung von Biomasse für die energetische Verwertung sind neben der Minimierung der Bereitstellungskosten und der Erfüllung von Qualitätskriterien auch standort- und mengenadäquat einsetzbare Technologien und Verfahren.
Heute sind Biomasseanbietern und -abnehmern die auf Grund der komplexen Logistik entstehenden Gesamtbereitstellungskosten zumeist noch unbekannt. Dies liegt einerseits daran, dass nicht transparent ist, wie z.B. technische Aspekte bei Ernte, Aufarbeitung und Distribution in Wechselwirkung zur Erfüllung von Qualitäts- und Lieferkriterien stehen und wie sie auf die direkten Kosten wirken. Andererseits ist oft auch der Anteil der indirekten Kosten an den Gesamtbereitstellungskosten, die z. B. durch komplexe Abstimmungs- und Planungsprozesse hervorgerufen werden, nicht quantifizierbar. Um Biomassen langfristig wirtschaftlich, im Rahmen einer unternehmensübergreifenden Wertschöpfung bereitzustellen, sind daher geeignete logistische Gesamtkonzepte und Planungsgrundlagen zu erarbeiten. Diese müssen die wirtschaftlichen Interessen aller Akteure entlang der Supply Chain, d. h. vom Erzeuger über verschiedene Dienstleister bis hin zum Verwerter berücksichtigen.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock |
Quelle: | 4. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2010) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Nadine Doden Dr. Ina Ehrhardt Dipl.-Ing. Holger Seidel |
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