Windpark Schlalach: Kosteneinsparung durch Pfahlgründung

Im Brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark wurde 2010 der Windpark Schlalach mit 16 Windkraftanlagen vom Typ E-82 mit einer Leistung von 2,0 MW bei einer Nabenhöhe von je 137 m gebaut. Der Park liefert umweltfreundlichen Strom für rund 20.000 Haushalte. In einer weiteren Ausbaustufe soll der Windpark auf insgesamt 25 Anlagen vergrößert werden. Für die Gründung war ursprünglich der Einbau einer Weichgelsohle vorgesehen. Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse bot der Bau einer Unterwasserbetonsohle mit Pfahlgründung jedoch wesentliche Vorteile.

Die Fundamente für die 16 Windkraftanlagen vom Typ E-82 wurden kreisförmig ausgeführt. Die Vorteile der Kreisfundamente bestehen darin, dass die statischen und dynamischen Einwirkungen für alle Windrichtungen gleich sind. Bei Kreuzfundamenten oder mehreckigen Fundamenten ergeben sich Bodenpressungen, die in den Eckbereichen zu deutlich höheren Baugrundbelastungen führen würden. Der Baustoffeinsatz an Beton und Bewehrungsstahl wird durch die Kreisform reduziert. Die Kreisform führt zudem zu kleineren Schalflächen und einer wirtschaftlich optimierten Kubatur. Die Anfüllung des Fundaments mit dem Bodenaushub der Baugrube wird als Auflast in der statischen Berechnung berücksichtigt. Dies ermöglicht, die Standsicherheit auch mit einem kleineren Durchmesser zu gewährleisten.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 01 - 2012 (Januar 2012)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Jochen Rohde
Yvette Hohnschild
 
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