Instandhaltungsmanagement im Gasbereich

Man kann feststellen, dass infolge der Anreizregulierung die Betreiber von deutschen Gasversorgungs - netzen zunehmend ein aktives Kostenmanagement vollziehen. Aufgrund der Vorgabe von Erlösobergrenzen werden die Erlöse von den Kosten innerhalb der Regulierungsperiode entkoppelt. Durch Einsparungen im Betriebskostenbereich können Renditesteigerungen erzielt werden. Dabei müssen weiterhin die gesetzlichen Anforderungen an einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb gewährleistet werden. Die Einhaltung technischer Regeln, insbesondere des DVGW-Regelwerks, soll dabei stets gewährleistet sein.

Neu überarbeitete Versionen entsprechender DVGW-Arbeitsblätter ermöglichen z. B. die Anwendung einer zustandsorientierten Instandhaltung (ZOI) für Gas- Druckregelanlagen (GDRA) und Rohrleitungen. Durch Streckung von Instandhaltungszyklen und Schadensprognosen können Kosteneinsparungen im Instandhaltungsbereich in Abhängigkeit des Anlagenzustandes realisiert werden. Optimierungsgrundlage sind dabei Informationen aus verschiedenen Datenbanken und meist zusätzlich auch aus zahlreichen Dokumentationsordnern. Erforderlich sind Daten zum Netzbestand, Anlagenzustand und Schadensdaten. Bestandsinformationen sind z.B. in geografischen Informationssystemen (GIS), Betriebsmittelinformationssystemen oder in der Anlagendokumentation/- buchhaltung enthalten. Schadens- und Zustandsdaten können im Rahmen von Inspektions- und Wartungsarbeiten erfasst werden. Die Verwendung von Zustandsinformationen eröffnet die Anwendung alternativer Instandhaltungsstrategien. Über Schadensinformationen lässt sich der Anlagen- bzw. Netzzustand herleiten [1]. Vorgehen für Gas-Druckregel - anlagen Die Optimierung der Instandhaltung bei GDRA kann durch eine Anpassung der Instandhaltungsintervalle für die einzelnen Instandhaltungsmaßnahmen erfolgen. Eine Anpassung der Instandhaltungsintervalle erfolgt auf Basis des DVGW-Arbeitsblattes G 495 [2] über die Ermittlung eines Bewertungsfaktors. Die Ausgestaltung einer Bewertungsmatrix zur Ermittlung eines Bewertungsfaktors für GDRA kann unternehmensindividuell erfolgen, wodurch etwaige Besonderheiten berücksichtigt werden können. Die Vorgaben des Regelwerks zur Ausgestaltung einer Bewertungsmatrix ermöglichen unternehmensindividuelle Anpassungen.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 01 - 2012 (Januar 2012)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Thomas Krisch
Dr. Andreas Kolo
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.