Erdgas kommt bei der Energieversorgung Deutschlands bereits heute eine Schlüsselrolle zu. Sowohl Bürger als auch Industrie profitieren von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, wie z. B. zum Heizen, zur Warmwasserbereitung, zur Kälte- und Stromerzeugung oder als Kraftstoff. Darüber hinaus kann die vorhandene Gasinfrastruktur zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Speicherung und für den Transport erneuerbarer Energien leisten.
Mit der klaren Präferenz der Politik für klimafreundliche Energien wie Erdgas sowie erneuerbare Energieträger, wie z. B. On- und Offshore-Wind und Photovoltaik, steht Deutschland vor der Herausforderung, seinen Energiebedarf neu zu decken. Erdgas spielt aufgrund seiner flexiblen Einsatzmöglichkeiten und seiner Speicherbarkeit seine Stärken als verlässlicher, klimafreundlicher und kostengünstiger Energieträger dabei gleich in mehreren Zukunftsfeldern voll aus. Power to Gas Die vorhandene Gasinfrastruktur kann zukünftig einen wichtigen Beitrag zur Speicherung und für den Transport erneuerbarer Energien leisten. Strom aus Windkraft z. B. fällt schwerpunktmäßig in weniger stark besiedelten Teilen im Norden und Nordosten des Bundesgebietes an. In Zeiten mit hohem Windstromaufkommen müssen dort heute bereits Windenergieanlagen abgeregelt werden, da der lokale Bedarf gedeckt ist und die historisch gewachsenen Transportnetze bisher nicht die Kapazität haben, den Transport in Richtung der Lastzentren zu gewährleisten. Dieser Engpass, der zurzeit vorwiegend bei Starkwind auftritt, wird sich mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien voraussichtlich verstärken und zu einem grundsätzlichen Problem werden. Um dem Transportproblem entgegenzusteuern, hat die Bundesregierung 2011 das 'Netzausbaubeschleunigungsgesetz Übertragungsnetz' erlassen, das den Ausbau von Trassen auf der Höchstspannungsebene fördern soll. Der Bau von neuen Hochspannungsleitungen ist schon seit einiger Zeit aufgrund von Einsprüchen der Anlieger (z. B. wegen der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes) ein langwieriger Prozess, sodass Bedarf besteht, den Transport der aus erneuerbaren Quellen stammenden Energiemengen auf alternative Weise vorzunehmen. Eine Möglichkeit dazu bietet das Erdgasnetz, und zwar sowohl die Verteilungsnetze, mit denen die Endverbraucher versorgt werden, als auch die Ferngasleitungen sowie die daran angeschlossenen Untertagespeicher.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 12 - 2011 (Dezember 2011) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dr. Tobias Wendt Dr. Thomas Hüwener Dr. Arnd Schmücker Dr.-Ing. Lars Huke |
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Genehmigungs- und Beteiligungsfiktionen - ein effektives Instrument der Verfahrensbeschleunigung für Windenergieanlagen?
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Zur Beschleunigung von Planungs- und Zulassungsverfahren setzt der Gesetzgeber verschiedentlich auch das Instrument einer Fiktion von nicht fristgerecht ergangenen Behördenentscheidungen ein. Dabei kann es sich z.B. um das Einvernehmen einer Gemeinde zu einer Baugenehmigung nach § 36 Abs. 2 S. 2 BauGB, um Baugenehmigungen für zumeist kleinere Bauvorhaben nach den LBauO der Länder, um die Genehmigung einer Änderung von Windenergieanlagen nach § 16 bAbs. 9S. 1BImSchGimRahmeneinesRepowering oder auch um die Bestätigung eines Entsorgungsnachweises für gefährliche Abfälle nach § 5 Abs. 5 NachwV handeln.
Das Bundesverfassungsgericht und der Investitionsschutz
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In its decision of 30 June 2020, the Federal Constitutional Court granted protection of legitimate expectations for frustrated investments in the approval procedure for the erection of wind turbines in the exclusive economic zone, but only with consideration of the affected parties and not on the basis of fundamental rights under Article 14 (1) of the Basic Law or Article 12 (1) of the Basic Law, but rather under Article 2 (1) of the Basic Law in conjunction with Article 20 (3) of the Basic Law. Article 20 (3) GG on the basis of the standards of retroactivity under the rule of law. In contrast to the overwhelming acceptance of the decision in the literature, the article criticises the rejection of the use of the fundamental right to property, but also the derivation of the said duty of consideration.
Batterien aus der E-Mobilität in Second-Life-Anwendungen
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In der Abfallhierarchie Die gängigen Konzepte, bei denen preisgünstige Batterien technisch, aber auch wirt-schaftlich sinnvoll eigesetzt werden können. Diese Anwendungen konzentrieren sich alle primär auf den Bereich stationärer Speicher. Die genaueste, jedoch zeitlich aufwendigste Methode, ist ein Zyklentest. Hierbei wird die Batterie vollständig entladen und anschließen mit einer geringen Ladeleistung wieder vollständig geladen. Dabei wird der eingebrachte Strom gemessen.
Planungsrechtliche Probleme der Energiewende in der Schweiz
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This article shows the changes in planning law that will result within the framework of Switzerland's energy transition. The legal structure of the energy transition in Switzerland starts with the promotion of renewable energy production as well as the improvement of transport capacities for electrical energy.
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