Outsourcing macht Schule: Industrieservice - Eine Branche im Aufwind

Der Unternehmerverband Industrieservice, der bundesweit die Interessen der Arbeitgeber in dieser Branche vertritt, wählte kürzlich einen neuen Vorsitzenden. Das ENTSORGA-Magazin sprach mit Dr. Reinhard Eisermann, Geschäftsführer der Lobbe Industrieservice GmbH & Co. KG und mit Peter Wieseler, Fachanwalt für Arbeitsrecht beim Unternehmerverband.

Foto: Chemion(22.11.2011) ENTSORGA-Magazin: Herr Dr. Eisermann, Industrieservice ist ein weites Feld. Lassen sich hier überhaupt Grenzen ziehen, um die Branche gegen andere abzugrenzen?
Dr. Reinhard Eisermann: Man kann sagen, dass in Deutschland jeder dritte Berufstätige, der frühmorgens in einem Industriebetrieb seine Arbeit aufnimmt, bei einem Dienstleistungsunternehmen angestellt ist. Allerdings ist der Begriff ‚Industrieservice’ nicht klar spezifiziert. Im engeren Sinne gehören dazu alle Unternehmen, die Dienstleistung für Unternehmen im produzierenden Bereich erbringen. In Deutschland sind das so etwa 250.
ENTSORGA: Herr Wieseler, sehen Sie den Unternehmerverband Industrieservice, kurz UIS, mehr als Arbeitgeber- oder mehr als Wirtschaftsverband?
Peter Wieseler: Der UIS ist eindeutig ein Arbeitgeberverband, der seine Mitglieder juristisch berät und als Tarifpartner gegenüber den Gewerkschaften auftritt. Der Wirtschaftsverband Industrieservice e.V. WVIS hat eine andere Aufgabe: Er betreibt Lobbyarbeit und stellt eine sinnvolle Ergänzung zu unserem Arbeitsgeberverband dar. Das sehen wir nicht als Konkurrenz, zumal ein Unternehmen wie Lobbe in beiden Vereinigungen Mitglied ist.
Eisermann: Wir ergänzen uns recht gut. Wir setzen auf unsere juristische Expertise und wollen uns beim Thema Tarifpolitik, Arbeitsrecht und Gesundheitsschutz profilieren.
ENTSORGA: Der UIS wurde erst 1995 gegründet und hat derzeit 75 Mitglieder. Was war der Grund, den UIS aus der Taufe zu heben?
Wieseler: Mitte der 1990er-Jahre gingen von großen Unternehmen wie Thyssen Krupp sehr starke Impulse aus: Sie hatten beschlossen, viele Service-Bereiche an Tochtergesellschaften auszulagern und erkannt, dass ein eigener Arbeitgeberverband für diese neue Branche mit ihren...
Unternehmen, Behörden + Verbände: Lobbe Industrieservice GmbH & Co KG, Unternehmerverband Industrieservice (UIS)
Foto: Chemion
Autorenhinweis: Martin Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: November/Dezember 2011 (November 2011)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.