Die Abfallverwertungsgesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises geht neue Wege. Auf einer noch in Betrieb befindlichen Hausmülldeponie entsteht derzeit ein Energiepark mit vielfältiger Nutzung. Neben Photovoltaik und Deponiegasgewinnung wurde nun ein Biomasse-Heizkraftwerk in Betrieb genommen. Weitere Schritte wie Pellet-Produktion, Wankel-Motor-Nachverstromung und eine futuristische Anlage zur drucklosen Verölung für Kunststoffabfälle sollen folgen.
(22.11.2011) Die Sinsheimer Energiezukunft hat schon länger begonnen: Der symbolische Knopfdruck durch Landesumweltminister Franz Untersteller, Landrat Stefan Dallinger und AVR-Geschäftsführer Alfred Ehrhard war nur eine Zwischenschritt, bei dem das Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) auf dem Gelände der Sinsheimer Deponie in Betrieb genommen wurde (vgl. auch Beitrag S. 22). Längst wurde das Deponiegelände nördlich der Kreisstadt Sinsheim in der Nähe von Heidelberg zu einem komplexen Verund Entsorgungsgelände. Bundesweit bekannt ist die Wertstoffsortieranlage, in der der Inhalt der ‚Grünen Tonne plus’, ein seit gut zwanzig Jahren bewährtes Sondersammelsystem einer Wertstofftonne sortiert wird. Die alte Hausmülldeponie ist längst geschlossen, der Deponiebetrieb beschränkt sich seit 1997 auf die Ablagerung von inertem Material gemäß Klasse II der TA Siedlungsabfall. Das Deponiegas wird gesammelt und in einer Mikrogasturbine in Strom und Wärme umgewandelt. Da der elektrische Wirkungsgrad bei 26 bis 32,5 Prozent liegt und die Wärme nutzlos verpufft, wurde vor etwa zwei Jahren eine provisorische Nachverstromung mittels ORC-Prozess versucht (ORC: Organic Rankine Cycle, vgl. ENTSORGAMagazin S. 24)...
| Copyright: | © Deutscher Fachverlag (DFV) | 
| Quelle: | November/Dezember 2011 (November 2011) | 
| Seiten: | 3 | 
| Preis: | € 0,00 | 
| Autor: | Martin Boeckh | 
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