Untersuchung von siliciumorganischen Verbindungen im Deponiegas

Das Verbundforschungsvorhaben SILOXANE: 'Siliziumdioxid aus siliziumorganischen Verbindungen in der Abfallwirtschaft - Herkunft, Entstehung und Beseitigung' befasste sich mit dem Auftreten und Verhalten sowie der Freisetzung und Verteilung der Siloxane in MBA-Abluftströmen. Projektpartner waren das Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten der TU Dresden, die Mattersteig & Co. Ingenieurgesellschaft für Verfahrenstechnik und Umweltschutz mbH Kulkwitz und die BioSal Anlagenbau GmbH Bad Lausick. Das Projekt wurde mit Mitteln der Sächsischen Aufbau- Bank, des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 2007-2013 und mit Mitteln des Freistaates Sachsen gefördert. Siliciumorganische Verbindungen stellen in den einzelnen Verwertungs- und Entsorgungsanlagen eine anlagentechnische Störgröße dar.

 Sie sind weitestgehend nicht toxisch, noch anderweitig gesundheitsschädigend. Sowohl bei der Verbrennung von siloxanhaltigem Bio- und Deponiegas als auch bei der Behandlung von siloxanhaltiger Abluft von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) entsteht durch die Oxidation amorphes Siliciumdioxid. Dieses hat in den gasund abluftbehandelnden Aggregaten eine korrosive Wirkung. An den heißen Motorenteilen, die mit dem entsprechenden Gas in Berührung kommen, bildet sich ein glasartiger Belag, der isolierend wirkt und nach Erreichen einer Grenzdicke abplatzt und ebenfalls zu Störungen und Defekten führt. Die hierbei entstehenden finanziellen Schäden sind, je nach Siloxangehalt im Gas, sehr hoch. Die Erforschung der Herkunft, Entstehung, Freisetzung und möglicher Beseitigungsverfahren ist für eine Vermeidung der geschilderten Siloxanproblematik unabdingbar. Im Verlauf des Projektes SILOXANE I standen vor allem die Herkunft und die Freisetzung von Siloxanen in MBA im Vordergrund. Hierzu wurden mehrere aufwendige Messkampagnen an unterschiedlichen MBA-Typen durchgeführt. Die Bedingungen für den Übergang der Siloxane in die Abluft sind in MBA mit Intensivrotte durch eine relativ kurze Verweilzeit des Abfalls von wenigen Wochen in den Behandlungsanlagen, einen hohen Luftdurchsatz, hohe Temperaturen und eine mit Wasserdampf gesättigte
Abluft geprägt.



Copyright: © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft
Quelle: SILOXANE - Siliziumorganische Verbindungen in der Abfallwirtschaft (September 2011)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Hydrol. Nathalie Korf
Horst Mattersteig
Dr.-Ing. Stephan Mattersteig
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.