Vor allem aufgrund gesetzlicher Vorgaben wurden in den letzten Jahren (2005 - 2009) zahlreiche Deponien in Deutschland geschlossen und in die Stillegungs- oder bereits Nachsorgephase überführt. Es stellte sich daher in den letzten Jahren immer häufiger die Frage wie diese dauerhaft anthropogen veränderten und vorbelasteten Standorte (Konversionsflächen) in Zukunft genutzt werden können. Wobei die Nutzung hier durchaus auch als 'Nichtnutzung", nämlich die Herstellung eines Biotops und weitgehende Rückgabe in einen natürlichen Landschaftsverband verstanden werden kann. Fest steht dabei, dass die Deponiestandorte nur teilweise wieder als echter Naturraum dienen können.
So ist z.B. die natürliche Versickerung des Niederschlagswassers und damit die Neubildung von Grundwasser über die Fläche der Deponie weitgehend unterbunden. Dies ist zumindest dann so, wenn die Deponie über eine Basis- oder zumindest Oberflächenabdichtung verfügt und die Niederschlagswässer auf der Deponiefläche nicht seitlich versickert werden. Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass bei Deponien u.U. auch in der Nachsorgephase noch technische Einrichtungen betrieben werden müssen (Sickerwasser- und Deponiegasbehandlung). Zudem sind Begehungen und Überwachungsmaßnahmen während der Nachsorgephase und in so manchen Einzelfällen durchaus auch darüber hinaus durchzuführen. Daher liegt in manchen Fällen der Gedanke nahe, die Deponieflächen im weitesten Sinne als Gewerbeflächen (z.B. auch für abfallwirtschaftliche Anlagen) weiter zu nutzen.
Die Möglichkeit der weiteren Nutzung des Deponiestandorts ist abhängig von der Art der dort abgelagerten Abfälle (Inertabfälle oder Rohmüll) bzw. deren Gefährdungspotential (Deponieklasse). Auch die Art der Oberflächenabdichtung und die Mächtigkeit der Rekultivierungsschicht haben einen Einfluss auf die Nachnutzung, doch können letztere natürlich auf die Art der Nachnutzung abgestellt werden.
Copyright: | © Universität Stuttgart - ISWA |
Quelle: | Zeitgemäße Deponietechnik 2011 (März 2011) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Gerd Burkhardt Dr. Dipl.-Geol. Thomas Egloffstein |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.