Betrieb, Unterhalt und Sanierung von Abwasserentsorgungsnetzen werden gegenwärtig aus baulich-technischer Sicht durch die Ergebnisse der Kanalinspektionen bestimmt. Mit der Einführung der europäischen Norm EN 13508, welche von der DWA in nationales Regelwerk umgesetzt wurde, existiert ein einheitliches und umfassendes System zur Zustandserfassung und -beschreibung. Die bewerteten Ergebnisse solcher Inspektionen sind gut geeignet, um die Dringlichkeit der Behebung festgestellter Defizite, wie etwa Undichtigkeiten oder Standsicherheitsprobleme infolge struktureller Schäden, zu bestimmen und daraus resultierende Unterhalts- und Sanierungsmaßnahmen in Prioritätslisten zu ordnen.
Eine effiziente Kanalnetzinstandhaltung erfordert ein vorausschauendes Netzmanagement, um die Bandbreite des möglichen Handelns nicht von vornherein einzugrenzen und drohende schwere, kostenintensive Defizite bereits im Vorfeld zu erkennen. Die Anwendung von Alterungsmodellen zur Prognose des zukünftigen Zustandes bzw. der Zustandsentwicklung von Kanalnetzelementen sowie die Verwendung der Prognosen für ein langfristiges Netzmanagement sind bereits ausführlich in Fachkreisen diskutiert und in der Literatur dokumentiert. So prognostizieren zum Beispiel die Alterungsmodelle auf Basis von Semi- Markov-Ketten die Zustandsverschlechterung eines Objektes durch die Bestimmung der Wahrscheinlichkeit des Wechsels des betrachteten Objektes in die jeweils nächste, schlechtere Zustandsklasse. Grundlage dazu ist das aus den vorhandenen Zustandsbeschreibungen des Netzes statistisch abgeleitete Alterungsmodell.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | EWP Spezial 2011 (April 2011) |
Seiten: | 3 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Robert Stein Adrian Uhlenbroch |
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