Naturnahe Gestaltung von Auen - die Ausdeichung 'Aper Tief'

Im Zuge der Deicherhöhung und der Umstrukturierung der Entwässerung entlang des im Tideeinflussbereich der Nordsee gelegenen Aper Tiefs in der Gemeinde Apen wurde im Jahr 2005 durch eine Deichrückverlegung zusätzlicher Retentionsraum geschaffen. Durch eine naturnahe Gestaltung der Flussaue konnte gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zum Hochwasser- und Naturschutz geleistet werden.

Im Jahr 2005 wurde im Bereich des Aper Tiefs (Landkreis Ammerland, Niedersachsen) der Deich linksseitig rückverlegt, so dass eine Ausdeichungsfläche von ca. 75 ha an die natürliche Dynamik des Fließgewässers angeschlossen wurde. Veranlassung war v. a. eine notwendige Verbesserung des Hochwasserschutzes durch Deicherhöhung und Schaffung von zusätzlichem Retentionsraum von mehr als 1 Mio m3. Zusatzlich konnte durch die Verbesserung der Pumpleistung zweier neuer Schöpfwerke die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde Apen sichergestellt werden. Schließlich trug die Ausdeichungsmasnahme direkt zur Umsetzung eines Prozess-orientierten Naturschutzes sowie durch flankierende Maßnahmen zu einer Erweiterung der Möglichkeiten der Naherholung in der Gemeinde bei. Es wird gezeigt, dass die naturnahe Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen auch direkt dem Naturschutz zugute kommen kann. Untersuchungen zu den Schutzgütern Wasser, Boden, Flora und Fauna vor und nach Umsetzung der Maßnahme haben gezeigt, dass sich verstärkt landschaftstypische Verhältnisse (Wasser, Boden), Biotoptypen und Arten (Pflanzen, Tiere) eingestellt haben. Die Artenvielfalt hat sich durch die Maßnahme erhöht, und auch die Anzahl gesetzlich geschützter Arten hat für die meisten Pflanzen und Tiergruppen zugenommen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasser und Abfall 06/2011 (Juni 2011)
Seiten: 8
Preis: € 10,90
Autor: Prof. Dr. Helge Bormann
Dr. Rolf Niedringhaus
Dr. Cord Peppler-Lisbach
Dr. Eva Tolksdorf-Lienemann
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.