Die Risikostudie stellt für Wasserversorgungsunternehmen ein wichtiges und wirksames Instrument des Managements von Rohwasserverschmutzungsrisiken dar. Erstmals wird derzeit für eine Trinkwassertalsperre in der Nordeifel (Nordrhein-Westfalen) eine Risikostudie aufgebaut.
Sie umfasst die Ermittlung des nutzungsspezifischen Gefährdungspotenzials und der
Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeinträgen. Aus der Überlagerung wird das Verschmutzungsrisiko
abgeleitet und ein Maßnahmenkatalog für das zukünftige Sicherheitsmanagement
im Einzugsgebiet erstellt.
Risikostudien stellen fur Wasserversorgungsunternehmen ein wichtiges Planungsinstrument dar und sind in diesem Zusammenhang als wesentlicher Baustein eines Technischen Sicherheitsmanagements (TSM) anzusehen. Fur die Prozessglieder Wasserschutzgebiet bzw. Einzugsgebiet und Rohwassergewinnung werden alle Bestandteile eines 'Water Safety Plans' (WSP) gemäß den Anforderungen der WHO-Guidelines erarbeitet und damit auch die Empfehlungen aus dem technischen Regelwerk des DVGW 'Sicherheit in der Trinkwasserversorgung, Risikomanagement im Normalbetrieb' erfüllt. Die Vorgehensweise bei der Erstellung einer Risikostudie fur das Einzugsgebiet einer Rohwasserressource ist gestuft und beinhaltet die systematische Ermittlung des nutzungsspezifischen Gefährdungspotenzials, der Empfindlichkeit gegenüber Schadstoffeinträgen und des Verschmutzungsrisikos. Auf dieser Grundlage wird ein risikobasierter Maßnahmenkatalog für das Wasserschutzgebiet aufgestellt. Zur Auswahl und Prioritätensetzung geeigneter Maßnahmen wird ein Entscheidungsschema entwickelt, mit dem systematisch die maßgeblichen Ursachen der ermittelten Risiken überprüft und Kriterien fur die weitere Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Risikominimierung festgelegt werden.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 5 / 2011 (Mai 2011) |
| Seiten: | 4 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Prof. Dr. Ute Rößner Nadine Lennartz Dipl. Geol. Christoph Sailer Diplom - Geologe Paul M. Kirch Dipl.-Ing. Walter Dautzenberg |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.