Große Laufwasserkraftwerke im Einzugsgebiet der Elbe

In Deutschland ist die Grenze zwischen sogenannten großen und kleinen Wasserkraftanlagen (WKA) bei einer Generator-Leistung von 1 MW festgelegt. Die vorliegende Untersuchung stellt den aktuellen Stand der großen WKA im deutschen Elbe-Einzugsgebiet dar. An der Elbe selbst bestehen heute keine Voraussetzungen (Staustufen) für die Nutzung der erheblichen Wasserkräfte (etwa 1 TWh/a). Die 32 an den Nebenflüssen der Elbe arbeitenden WKA haben eine Leistung von insgesamt etwa 60 MW, wovon 52 MW etwa zu gleichen Teilen auf die Flussgebiete der Saale und der Mulde entfallen. Neubaumöglichkeiten für weitere WKA an bestehenden Stauanlagen mit einer Leistung von 16 bis 18 MW werden derzeit untersucht.

Die Grenze zwischen den sogenannten Kleinwasserkraftanlagen und großen Wasserkraftanlagen (WKA) ist in Deutschland historisch bedingt bei einer elektrischen Leistung von 1 MW festgelegt. Nach der letzten veröffentlichten ausführlichen Zusammenstellung arbeiten in Deutschland etwa 400 große WKA mit einer installierten Leistung von insgesamt 3 500 MW. An der gesamten Anzahl von WKA haben diese WKA nur einen Anteil von 5,5 %, sie erzeugen jedoch mehr als 85 % des Wasserkraftstromes in Deutschland.
Während bei den größten WKA - abgesehen von den bekannten Erweiterungen der WKA Rheinfelden und Albbruck-Dogern - gegenwärtig nur wenige Ausbauten zu erwarten sind, sind durch Neubauten bzw. Modernisierungen Zuwächse bei den WKA im einstelligen Megawatt- Leistungsbereich zu verzeichnen. Im vorliegenden Aufsatz wird der aktuelle Stand des Ausbaus von großen WKA im deutschen Elbe-Einzugsgebiet vorgestellt. Nicht eingegangen wird hier auf die im Elbe-Gebiet arbeitenden Pumpspeicherkraftwerke. Dies gilt auch für die beiden ursprünglich als Pumpspeicherkraftwerke errichteten Anlagen Bleiloch und Hohenwarthe I der Saalekaskade. Beide werden heute praktisch als Speicherkraftwerke betrieben, der natürliche Zufluss zu den jeweiligen Talsperren wird zu Spitzenzeiten zur Stromerzeugung (etwa 110 GWh/a) genutzt. Der wasserwirtschaftlich geforderte konstante Abfluss wird durch die jeweils unterhalb liegenden Talsperren Burgkhammer und Eichicht gewährleistet.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 3 /2011 (März 2011)
Seiten: 6
Preis: € 10,90
Autor: Prof. Dr. Udo Rindelhardt
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.