Obschon der Feststoffvergärung ein hohes Potential zugesprochen wird und die Zahl der Anlagen stetig steigt, existieren zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Handlungsanweisungen für den optimierten Betrieb batchbetriebener Anlagen. Die Betreiber müssen meist über langwierige, empirische Wege die Einfahrphase und den Betrieb ihrer Anlage sicherstellen. Dieser unbefriedigende Zustand kann durchaus einen Zeitraum von über einem Jahr ohne gesicherte Erlöse einnehmen und zieht bisweilen eine Diskreditierung der Technologie nach sich.
Die derzeitige Forschung fokussiert sich hauptsächlich auf die Optimierung des biologischen Prozesses und lässt physikalische Einflüsse außer Betracht. Es ist jedoch zu hinterfragen, ob dieser biologischen Optimierung nicht eine physikalische voranzustellen ist, so dass ein substratspezifisch optimaler Festbettaufbau sichergestellt werden kann. Diesem Aspekt widmet sich die vorgestellte Arbeit.
Neben der Ermittlung von belastbaren und vergleichbaren Daten zur Vergärung von nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo), die prinzipiell die Anwendungssicherheit bei Einsatz dieser Stoffe stärken, ergeben sich vor allem Fragen zum Substrat und dessen Eigenschaften, zur vorgeschalteten Aufbereitung (Zerkleinerung, Art und Weise des Mischvorganges) sowie zur Prozessgestaltung selbst. Neben optimaler Temperaturführung (mesophil oder thermophil) sind ausgewogene Mischungsverhältnisse und die Auswirkungen von Perkolationsvorgängen (Vorwärmung, Kreuz- oder Mischberieselung, Intervalle) von besonderem Interesse (Kusch 2007, FNR 2006). Hinzu kommt die noch offene Frage der charakteristischen Festbettbeschreibung, welche als Ausgangspunkt zu jeglichen Vorgängen ein im Rahmen der Anaerobtechnik bisher unzureichend erforschtes Feld darstellt.
Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
Quelle: | 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 2,50 |
Autor: | Dipl.-Ing. Thomas Haupt |
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