Wärme und Kohlendioxid fallen bei nahezu allen Formen von Abfallbehandlung an. Insbesondere im Bereich der Bioabfallverwertung und der zentralen Nutzung von Deponiegas in BHKWs fehlen meist durchdachte Nutzungskonzepte zur Verwendung dieser Komponenten. Dadurch bleibt die anfallende Abwärme ungenutzt und klimaschädliches CO2 tritt ungehindert in die Atmosphäre ein. Eine Nutzungsoption für beide Faktoren bietet der Betrieb einer Mikroalgenzuchtanlage in Kombination mit Abfallbehandlungsanlagen. Als aquatische Pflanzen benötigen Mikroalgen sowohl Wärme als auch CO2 zum Wachstum.
Die dabei in großen Mengen entstehende Biomasse stellt einen wertvollen Rohstoff dar, der sich gewinnbringend vermarkten oder zur Energiegewinnung nutzen lässt. Dadurch bietet das Konzept der Nutzung von Mikroalgen nicht nur einen effektive Verwendungsoption für überschüssige Wärme und klimaschädliches CO2, sondern eröffnet gleichzeitig einen Weg zur nachhaltigen Produktion eines vielseitig einsetzbaren Wertstoffes. Der in aktuellen Versuchen verwendete modulare Aufbau einer Mikroalgenzuchtanlage bietet dabei die Möglichkeit anlagenspezifisch unterschiedliche Nutzungskonzepte individuell umzusetzen. Hierdurch werden die noch ungenutzten Ressourcen und Potenziale einer bestehenden Abfallbehandlungsanlage optimal ausgeschöpft.
| Copyright: | © Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft e.V. (DGAW) |
| Quelle: | 1. Wissenschaftskongress März 2011 - Straubing (Juni 2011) |
| Seiten: | 3 |
| Preis: | € 1,50 |
| Autor: | Dr. Janin Schneider Prof. Dr. habil. Stefan A. Gäth |
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