Hochwertigkeit der energetischen Verwertung durch die Mitverbrennung gütegesicherter Sekundärbrennstoffe

Mit der zurzeit stattfindenden Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes wird die europäische Abfallrahmenrichtlinie in nationales Recht umgesetzt. Dies geschieht im Besonderen durch die Einführung der 5-stufigen Abfallhierarchie. Demnach entsprechen Abfälle, die nicht vermieden, wiederverwertet oder recycelt werden können der Hierarchiestufe 4, der sonstigen Verwertung. Dies bedeutet, dass die Mitverbrennung von gütegesicherten Sekundärbrennstoffen u. a. einer Verwertung von unaufbereiteten Abfällen in einer Müllverbrennungsanlage gleichgestellt ist.

Um die Rangfolge von Verwertungsmaßnahmen flexibel zu gestalten, führt der Gesetzentwurf in § 8 den Begriff der 'Hochwertigkeit' ein. Die Hochwertigkeit einer Verwertungsmaßnahme ist durch die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, unter Berücksichtigung der in § 6 (2) KrWG genannten Kriterien, den zu erwartenden Emissionen, dem Maß der Schonung der natürlichen Ressourcen, der einzusetzenden oder zu gewinnenden Energie sowie der Anreicherung von Schadstoffen in Erzeugnissen definiert. Darüber hinaus konkretisiert der Entwurf im Absatz 3 des § 8 den Vorrang oder Gleichrang zwischen energetischer und stofflicher Verwertung. Dieser ist hergestellt, wenn der Heizwert des Abfalls mindestens 11.000 Kilojoule beträgt. Der BGS e. V. hat im Dezember 2009 eine Arbeitsgruppe einberufen, um die Mitverbrennung von gütegesicherten SBS weiter auszubauen. Im Rahmen dieses Vorhabens ist eine ausführliche Recherche zum Thema 'Mitverbrennung und energetische Verwertung' erstellt worden. Die Ergebnisse stellen die aktuelle Sachlage des Themas dar und verdeutlichen die Hochwertigkeit der Mitverbrennung von gütegesicherten Sekundärbrennstoffen.



Copyright: © IWARU, FH Münster
Quelle: 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011)
Seiten: 9
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme
Dipl.-Ing. Julia Geiping
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.