Die Biogastechnologie zählt zu den etablierten Verfahren zur Gewinnung regenerativer Energie aus Biomasse. Seit der ersten Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2004 ist ein starker Anstieg der Anzahl der Biogasanlagen zu verzeichnen. Im Gegensatz zu anderen Möglichkeiten der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen bietet die Nutzung von Biogas den Vorteil, zeitlich unabhängig von Sonne, Wind und anderen direkten Umwelteinflüssen zu sein. Durch eine gezielte verbrauchsorientierte Biogasbereitstellung sowie durch eine Einbindung in die Netzregelung können die Biogasanlagen wichtige Energie- und Netzdienstleistungen für das Energieversorgungssystem übernehmen.
Die bestehenden Anlagen, die in ihrer Auslegung durch das EEG geprägt sind (möglichst viele Volllaststunden), sind allerdings nur bedingt für die bedarfsorientierte Biogaserzeugung geeignet. Erste Ansätze gehen von einer vorübergehenden Speicherung des erzeugten Biogases aus, um anschließend lastabhängig Strom zu produzieren. Die Flexibilität des Einspeisebetriebes ist jedoch von der Größe des Gasspeichers abhängig, wobei Kapazitätserweiterungen aus kosten- und genehmigungsrechtlichen Gründen nur begrenzt möglich sind. Eine Anpassung der Gaserzeugung an die Lastprofile kann daher u.U. eine günstigere Lösung darstellen. Derzeit laufen nur vereinzelt Untersuchungen zur bedarfsgerechten Biogasproduktion. Die Untersuchungen des Fachgebiets NEUTec zeigen, dass bei Auswahl geeigneter Verfahren und entsprechender Prozessführung grundsätzlich eine flexible Biogasproduktion, bei deutlich kürzeren Verweilzeiten des Substrats als bei herkömmlichen Biogasanlagen, gut möglich ist [Loewen et al. 2010].
| Copyright: | © IWARU, FH Münster |
| Quelle: | 12. Münsteraner Abfallwirtschaftstage (Februar 2011) |
| Seiten: | 12 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Prof. Dr. Rainer Wallmann M.Eng. Waldemar Ganagin Kirsten Loewe Prof. Dr.-Ing. Achim Loewen |
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