Mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA), ursprünglich vor allem in Deutschland und Österreich entwickelt, hat mittlerweile eine weite Verbreitung in Europa und darüber hinaus erfahren. Dabei ist MBA nicht als eine bestimmte Verfahrenstechnik zu sehen, sondern vielmehr als übergeordneter Verfahrensansatz, bei dem verschiedene Abfallbehandlungstechniken und -verfahren kombiniert werden, um ein bestimmtes Behandlungsziel zu erreichen.
Abgeleitet von der Forderung der EU-Deponierichtlinie, die zu deponierende, abbaubare Organik zu reduzieren, war das Hauptziel von MBA am Anfang ihrer Entwicklung der Abbau und die Stabilisierung der abbaubaren Organik. Diese biologische Behandlung erfolgte anfangs zum überwiegenden Anteil durch aerobe biologische Behandlungsverfahren (Kompostierungsverfahren). Mit steigenden Energiepreisen und dem Bemühen um Alternativen zur Energiegewinnung aus fossilen Energieträgern gewann die anaerobe Behandlung (Vergärung) der organischen Abfallbestandteile und die Biogasgewinnung an Bedeutung. Aufgrund der vorherrschenden Rahmenbedingungen weist Spanien den höchsten Anteil an MBA mit Vergärungsstufe auf. Zur Vorbereitung der biologischen Behandlung wird der Abfall in einem ersten Schritt in eine Feinfraktion mit hohem Anteil an abbaubarer Organik sowie eine Grobfraktion, die sich durch einen hohen Heizwert auszeichnet, aufgeteilt. Je nach Verwertungsweg kann diese Fraktion zu unterschiedlichen Qualitäten von Ersatzbrennstoffen weiter aufbereitet werden. Während in vielen europäischen Ländern noch Absatzwege für diese Ersatzbrennstoffe fehlen, zeichnet sich in Deutschland mittlerweile eine Überkapazität entsprechender Verwertungsanlagen ab.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 23. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum - 2011 (April 2011) |
Seiten: | 13 |
Preis: | € 6,50 |
Autor: | Dr.-Ing. Wolfgang Müller Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Bockreis |
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