Koexistenzschutz im Mehrebenensystem

Der Schutz der Biodiversität im Kontext gentechnischer Forschung und Manipulation unter den Maßgaben des europäischen, internationalen und nationalen Rechts

Biodiversität meint nach der Definition des Übereinkommens über die biologische Vielfalt die Vielfalt der Arten, die Vielfalt innerhalb der Arten (genetische Unterschiede zwischen Individuen und Populationen) sowie die Vielfalt der Ökosysteme auf der Erde. Diese Vielfalt ist ein Wert an sich, daneben machen auch ökonomische, soziale, kulturelle und ethische Belange den Schutz der Biodiversität unabdingbar. Daher ist der Artenschutz ein bereits herkömmlich etabliertes Schutzgut im nationalen und internationalen Recht. In neuerer Zeit sieht sich die Biodiversität jedoch einer Herausforderung ausgesetzt, welche fortschreitenden technologischen Möglichkeiten (konkret: der genetischen Veränderbarkeit tierischen und pflanzlichen Erbguts) geschuldet ist. Insbesondere bei der Freisetzung und dem Inverkehrbringen gentechnisch veränderter Pflanzen (GVP) erwachsen im Hinblick auf die schwer zu verhindernde Verbreitung der gentechnisch veränderten Organismen (GVO) auf biologischem1 sowie technischem2 Weg Gefahren für das Weiterbestehen ökologisch oder konventionell angebauter Nutzpflanzen oder natürlich wachsender Wildpflanzen. Biodiversität meint hier die gleichzeitige parallele Existenz natürlicher und gentechnisch veränderter Organismen. Deren Sicherstellung wird daher auch mit dem Begriff der Koexistenz verbunden.
 
Bild: Fotolia



Copyright: © Lexxion Verlagsgesellschaft mbH
Quelle: EurUp 02/2011 (Mai 2011)
Seiten: 8
Preis: € 32,00
Autor: Dr. Daniela Winkler
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.