Hochwassergefahrenkarten aus Sicht der Praxis

Die ältesten HWGK sind weit über 100 Jahre alt. Mit den genaueren Vermessungsverfahren und der Verbreitung der ästhetischen Kartographie mittels Legenden Anfang des 19. Jahrhunderts wurde
auch das Aufgabengebiet für die Kartographie von Gewässern und damit von Hochwasser geschaffen. Darstellungen aus der Zeit davor stellen eher bildhaft die Erdoberfläche da. Das bekannteste historische Kartenwerk über ein Hochwasser ist wohl das Kartenwerk 'Der Rheinstrom', erstellt und veröffentlicht durch das 'Großherzoglichen Badische Centralbureau für Meteorologie und Hydrographie' im Jahr 1889. In diesem Atlas ist der 'Rheinstrom und seine wichtigsten Nebenflüsse von den Quellen bis zum Austritt aus dem Deutschen Reich' im Maßstab 1:100 000 dargestellt.

Hochwassergefahrenkarten (HWGK) sind schon seit vielen Jahren eine sinnvolle Möglichkeit, die Gefährdung durch Hochwasser aufzuzeigen. Während früher eher Karten mit einer bestimmten 'historischen' Überflutung erzeugt wurden, stehen heute die hydraulisch berechneten Überflutungssituationen im Vordergrund. Immer aber sollen die Karten diejenigen Gebiete aufzeigen, die von Hochwasser betroffen sein können oder bereits betroffen waren. Damit bilden sie eine wichtige Grundlage für das Hochwasserflächenmanagement und die Hochwasservorsorge. Mit der Verwendung Geografischer Informationssysteme (GIS) haben
sich die technischen Voraussetzungen für die Erstellung von HWGK in den letzten Jahren wesentlich verbessert. Nicht zuletzt bieten die 'neuen' technischen Möglichkeiten die Grundlage für die gesetzliche Forderung nach der Aufstellung von HWGK. Aber ist alles möglich oder wo sind die Grenzen der Bearbeitung, was wird überhaupt benötigt und wie lässt sich eine gleichbleibende Qualität sicherstellen?



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 11 / 2010 (November 2010)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Peter Zeisler
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.

Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.