Ein zentrales Anliegen der EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWMR-RL) ist eine ganzheitliche Betrachtung der Einzugsgebiete in Bezug auf das Hochwasserrisikomanagement (HWRM). Ergänzend zur formalen Koordination durch die IKSE und um die tägliche internationale
Zusammenarbeit der beteiligten Behörden zu verbessern, arbeiten alle regionalen Behörden des Elbeeinzugsgebietes in dem Projekt LABEL zusammen. Dieses wird teilfinanziert durch das EU-Förderprogramm INTERREG-IV-B-Zentraleuropa. Innerhalb des Projektes erarbeiten 20 Organisationen aus Deutschland, Tschechien, Österreich und Ungarn
gemeinsam Risikobewertungen und Anpassungsmaßnahmen.
HWRM in internationalen Flussgebieten sollte mehr sein, als die nachträgliche Zusammenfassung von nationalen oder regionalen Plänen. In der EG-Richtlinie 2007/60/EG [1] wird sehr deutlich gemacht, dass es sich dabei um eine flächen-und raumbezogene Aufgabe handelt, da das Risiko für Nutzungen der Ausgangspunkt ist. Die Maßnahmenplanung umfasst deshalb konsequenterweise räumliche und technische Aspekte. Insofern trägt die Richtlinie der Erkenntnis Rechnung, dass Risikovorsorge eine gemeinsame Aufgabe von Wasserwirtschaft, Raumplanung und zahlreichen Raumnutzern ist.
Außerdem betont die Richtlinie die zielorientierte, integrierte Betrachtung von Flussgebieten. Für internationale Flussgebiete bedeutet dies nicht nur die enge, transnationale Zusammenarbeit in der Maßnahmenplanung, sondern die Kooperation sollte viel früher einsetzen: ein gemeinsames Risikoverständnis, gemeinsame Managementziele und gemeinsames Problembewusstsein stellen die Grundlage für die neue Generation der Risikomanagementplanung dar.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 11 / 2010 (November 2010) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Dipl.-Geogr. Matthias Grafe Dr.-Ing. Peter Heiland Dipl.-Hydrol. Anke Goerigk Andreas Kühl |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
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Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.