Ohne Gerüche: Nahrungsmittelreststoffe werden in Wales zu Biogas vergoren

Biogasanlagen, in denen biologisch abbaubare Reststoffe zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden, tragen dazu bei, sowohl den Energiebedarf aus heimischen und erneuerbaren Quellen zu decken als auch die Wiederverwertungsraten von Abfall zu steigern. Im walisischen Rogerstone, einem Stadtteil von Newport, baut EnviTec im Auftrag von InSource Energy eine auf anaerober Vergärung basierende Biogasanlage, die diesen Ansprüchen gerecht werden soll.

Foto: M. Boeckh(26.03.2011) Die klimapolitischen Ziele der englischen Provinz Wales sind recht ambitioniert: In spätestens 20 Jahren will das kleine Land an der britischen Westküste seinen Strombedarf vollständig aus heimischen und erneuerbaren Quellen decken und damit einhergehend die Nutzung fossiler Energieressourcen um 80 bis 90 Prozent senken sowie eine gleichwertige Reduzierung von Treibhausgasen erreichen. Wales soll zu einer der grünsten Regionen der Welt werden. Gleichzeitig plant das Land, die Wiederverwertungsraten bei Abfällen bis 2025 auf 70 Prozent zu steigern. Bis dahin sollen nur noch fünf Prozent des Abfallaufkommens auf Deponien kommen. Im Jahr 2050 will Wales sogar vollständig abfallfrei sein. Biogasanlagen, in denen biologisch abbaubare Reststoffe optimal zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden können, sind ein unverzichtbarer Baustein bei der Realisierung dieses anspruchsvollen Vorhabens...


Unternehmen, Behörden + Verbände: EnviTec Biogas AG, InSource Energy Limited (GB)
Autorenhinweis: Anette Weingärtner, Berlin
Foto: M. Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: März 2011 (April 2011)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Anette Weingärtner
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren



Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Fremdstoffgehalte in den Sieblinien von Biogut nach Voraufbereitung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2024)
Fremd- und Kunststoffeinträge im getrennt erfassten Biogut rücken zunehmend in den Fokus des Gesetzgebers. Mit der Novellierung der BioAbfV treten zum 01.05.2025 erstmals Grenzwerte in Kraft, die sich auf das frische Biogut vor der biologischen Behandlung beziehen.

Erfahrungen bei der Beratung von Vergärungs- und Kompostierungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Verwendung von Biogut- und Grüngutkompost ist eine Möglichkeit, Nährstoffdefizite im Ökolandbau zu vermeiden sowie die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und sogar zu steigern.

Die DRANCO-Technologie
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die DRANCO-Vergärungstechnologie wurde durch die Untersuchung und Optimierung der spontanen 'trockenen' Vergärung, die auf einer Deponie stattfindet, entwickelt.

Weiterentwicklung der MBA mit vorgeschalteter Trockenvergärung der Feinfraktion
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die Integration einer neuen Vergärungsstufe in die bestehende biologische Trocknungsanlage (BA) am Standort Ennigerloh erfordert umfangreiche Voruntersuchungen zu Auslegungsmengen und Stoffkennwerten des Eintrags sowie zu den Auswirkungen auf Massen- und Energiebilanzen des Gesamtprozesses. Anhand von verfahrens- und anlagenspezifischen Bilanzmodellen sowie Variantenvergleichen werden geeignete Auslegungs- und Verfahrensvarianten identifiziert und es wird eine belastbare Datengrundlage zur Auswahl von Vorzugsvarianten geschaffen.

Havarie und Wiederaufbau eines MBA-Fermenters am Beispiel der RABA Bassum
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die AbfallWirtschaftsGesellschaft mbH betreibt im Entsorgungszentrum Bassum einen Fermenter zur Teilstromvergärung der Restabfälle. Im Oktober 2022 ist durch einen Abriss der Austragsleitung im unteren Bereich eine große Menge Gärmaterial ausgelaufen und der Behälter erlitt einen beträchtlichen Schaden. Nachdem in den ersten Tagen zunächst die direkten Folgen, wie Verschmutzungen, beseitigt werden mussten, sind in den Folgewochen die Planungen für den Wiederaufbau angelaufen. Dieser soll planmäßig noch im Jahr 2023 erfolgen.