Aus der Vollversorgung zur vertriebsorientierten Beschaffung

Der Gasmarkt gewinnt an Fahrt durch die zusammengelegten und dadurch größeren Marktgebiete und neue Anbieter. Dadurch müssen Stadtwerke ihre Beschaffung umstrukturieren, denn neue Anbieter mit neuen Preismodellen erhöhen den Druck auf die etablierten Versorger.

Mit der Festschreibung des Entry-/Exit-Modells für den Gasnetzzugang im Energiewirtschaftsgesetz wurde 2005 der Grundstein für eine Plattform gelegt, auf der sich ein von Netzrestriktionen weitgehend befreiter Markt für Erdgas entwickeln konnte. Unterstützt wurde
diese Entwicklung durch die Unbundling-Verpflichtung für den Netzbetrieb. Die gesetzlich vorgeschriebene Zusammenarbeit der Netzbetreiber, die in der Kooperationsvereinbarung umgesetzt wurde, löste die alte Verbändevereinbarung  ab und sorgte durch netzübergreifende Marktgebiete für eine Vergrößerung der Marktplätze, auf denen Energie gehandelt werden konnte. Die Kernidee des Entry-/Exit-Modells, dass jeder Einund Ausspeisepunkt innerhalb eines Marktgebietes für jeden Erdgashändler bzw. -lieferanten erreichbar sein muss, wurde durch die Verlagerung der Organisation des Erdgastransportes auf die Netzbetreiber erreicht. Durch Kooperationen untereinander haben die Netzbetreiber den Erdgastransport innerhalb eines Marktgebietes sicherzustellen. Die Händler müssen lediglich Einbzw. Ausspeise(rahmen)verträge mit den Netzbetreibern abschließen, um ihre Kunden innerhalb des Marktgebietes beliefern zu können (Zweivertragsmodell). Durch Standardisierung der Verträge wurde der Netzzugang weiter vereinfacht, so dass sich Händler/Lieferanten ihrem Kerngeschäftsfeld - dem Energiehandel/der Energielieferung - widmen können.



Copyright: © Vulkan-Verlag GmbH
Quelle: GWF Gas Erdgas 01-02/2011 (Januar 2011)
Seiten: 5
Preis: € 5,00
Autor: Dipl.-Kfm. Christoph Aretz
Ralf Schemm
Ute Micke
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.

Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.