Externe Faktoren wirken derzeit massiv auf die Entwicklung der Abfallwirtschaft. Die Wirtschaftskrise führte zu einer starken Beeinflussung der Rohstoffmärkte und dadurch in weiterer Folge der Sekundärrohstoff- und Abfallmärkte. Zusätzlich zeigte sich in verschiedenen Branchen ein massiver Rückgang der Abfallmengen. Besonders in der produzierenden Industrie und im Automotive-Bereich gab es Mengeneinbrüche im 4. Quartal 2008 und im ersten Quartal 2009 von bis zu 50%. Die Auswirkungen auf private Entsorgungsunternehmen, die gerade in entwickelten Abfallwirtschaftssystemen mit hohem Recyclinganteil tätig sind, waren gravierend und führten auch zu Marktbereinigungen. Nischenplayer, Unternehmen mit breiter Dienstleistungspalette und guter Kostenstruktur, konnten diese Herausforderungen am besten meistern. Aufbauend auf einer Darstellung der aktuellen sowie zukünftigen Herausforderungen im Bereich der Entsorgungsbranche werden Kriterien für eine erfolgreiche Krisenbewältigung dargestellt und diskutiert. Ein Ausblick auf die Abfallwirtschaft im Jahr 2020 zeigt Möglichkeiten auf, unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten.
Die Wirtschaftskrise stellte die Abfallwirtschaft vor neue Herausforderungen. Überkapazitäten und Preisdruck führen zu starkem Marktdruck. Besonders betroffen waren die Sekundärrohstoffmärkte. Unternehmenskonzentrationen sind eine logische Folge. Rekommunalisierung und Andienungszwänge sind Ausdruck des Bestrebens, die Daseinsvorsorge auf Unternehmen auszuweiten. Die Tendenz der Rekommunalisierung widerspricht der Notwendigkeit und dem Sinn der Daseinsvorsorge. Grenzüberschreitende Abfallverbringung (Import und Export) ist sinnvoll sofern qualitativ hochwertige Anlagen mit Rohstoffen versorgt werden. Wenn inländische Kapazitäten Ländern mit geringen Standards und Entsorgungsproblemen bereitgestellt werden, führt dies zu überregionalen Verbesserungen der Umweltsituation. Herausforderungen der Zukunft sind neue gesetzliche Anforderungen und das politische Ziel der Recyclinggesellschaft. Chancen der österreichischen Entsorgungswirtschaft bestehen insbesondere in CEE- und SEE-Ländern und bei der Schaffung von 'Green jobs", wobei ein starker Heimmarkt eine Voraussetzung darstellt. Entsorger werden immer mehr zu Versorgern für die Industrie. Verschiedene Zukunftsszenarien zeigen mögliche Zukunft(en) auf. Die Vision einer erfolgreichen zukünftigen Abfallwirtschaft ist ein Kooperationsmodell der zentralen Akteure (Kommunen, Systeme, Entsorger, Industrie).
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | KR Hans Roth Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.