Der neue österreichische Leitfaden zur Abschätzung der Sickerwasserbelastung

Der von AIT Austrian Institute of Technology und Umweltbundesamt verfasste Leitfaden 'Abschätzung der Sickerwasserbelastung an kontaminierten Standorten' ist Teil des vom Lebensministerium beauftragten und vom Umweltbundesamt geleiteten Gesamtprojektes 'Altlastenmanagement 2010'. Ziel dieses Verbundprojekts ist die Erarbeitung von Grundlagen zur Neuausrichtung der Beurteilung und Sanierung kontaminierter Standorte und umfasst die Themenbereiche Schadstoffexposition, Ökosysteme, nutzungsspezifische Risikobeurteilung, Sickerwasser, Grundwasser, Umweltökomomie sowie innovative Sanierungstechnologien. In Österreich erfolgte die Beurteilung von Verunreinigungen des Untergrundes in Hinblick auf die mögliche Mobilisierung von Schadstoffen mit dem Sickerwasser (in der ungesättigten Zone) bislang über die Untersuchung von Feststoffproben (Abfälle, Boden, Locker- und Festgesteine) und die Bestimmung von Schadstoffen sowie den Vergleich als Gesamt- und Eluatgehalte.

Im Rahmen des Projektes 'Altlastenmanagement 2010" zur Neuausrichtung der Beurteilung und Sanierung kontaminierter Standorte in Österreich wurde als Arbeitshilfe für die Praxis ein Leitfaden erarbeitet, um eine bessere Abschätzung der Sickerwasserbelastung an kontaminierten Standorten zu ermöglichen. Der Leitfaden dient einerseits dazu, die aktuelle Schadstoffkonzentration im Sickerwasser und andererseits die langfristig mobilisierbare Schadstoffmenge an einem Standort abzuschätzen, um den möglichen Eintrag von Schadstoffen in das Grundwasser beurteilen zu können. Wesentlich für die Beurteilung einer Grundwassergefährdung ist, aus den erhobenen Daten spezifisch für den jeweiligen Standort Schadstofffrachten abzuleiten. Im Leitfaden sind laboranalytische Verfahren zur Bestimmung der Sickerwasserkonzentration, die standortsspezifische Ermittlung der Sickerwassermenge, mögliche Plausibilitätsprüfungen und weitere Näherungsverfahren beschrieben. Zur Verdeutlichung der Vorgehensweise sind Beispiele im Anhang des Leitfadens angeführt. Der Leitfaden zur Abschätzung der Sickerwasserbelastung an kontaminierten Standorten wird auch als Download auf der Homepage des Umweltbundesamtes (www.umweltbundesamt.at) zur Verfügung stehen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2010 (November 2010)
Seiten: 6
Preis: € 3,00
Autor: Bernhard Wimmer
Gernot Döberl
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.