Behandlung von MVA-Schlacke mit Biogas, Deponiegas und H2- Fermentergas

Schlacke aus der Abfallverbrennung (MVA-Schlacke) wurde im Technikums- Maßstab im Labor mit synthetischem Deponiegas und Schwachgas behandelt (Schwachgas: Deponiegas mit geringem Methangehalt).

Durch die Behandlung werden der pH-Wert im Eluat und die Auslaugbarkeit von Al, Pb, Cu, Zn und Ni verringert. Das Gasgemisch weist nach dem Kontakt mit MVA-Schlacke einen deutlich höheren Methangehalt und Heizwert auf, weil CO2 als schwer löslicher Kalzit gebunden wird. Auch H2S wird in der MVA-Schlacke fixiert. Somit ist es technisch möglich, simultan in einem Prozess MVA-Schlacke zu behandeln und Biogas, Deponiegas, H2-hältiges Fermentergas oder auch Schwachgas aus Deponien für eine optimale energetische Nutzung aufzubereiten. Für die behandelte MVA-Schlacke ist die Verwertung als Baustoff nahe liegend. Nach erfolgter Prozessoptimierung wurde ein neues Verfahren beim Österreichischen Patentamt angemeldet und veröffentlicht. Durch die dauerhafte Fixierung von CO2, den geringen Energiebedarf sowie durch die Möglichkeit, auch Schwachgas aus Deponien einer energetischen Nutzung zuzuführen, weist das Verfahren unter allen bekannten Technologien der Aufbereitung von Biogas bzw. Deponiegas die günstigste CO2-Bilanz auf.
 
Schlacke aus der Abfallverbrennung (MVA-Schlacke) wird in Österreich nahezu zu 100 % in Reststoffdeponien abgelagert, in anderen EU-Staaten dagegen bereits in großem Maßstab als Baustoff für den Parkplatzbau, als Dämmschütt-Material, etc. verwertet. Sowohl bei der Verwertung wie auch bei der Ablagerung ist eine geringe Alkalität und Auslaugbarkeit der MVASchlacke anzustreben. Die Behandlung mit einem CO2-hältigen Gas ist eine geeignete Möglichkeit zur Senkung des pH-Wertes und zur Fixierung von Metallverbindungen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 8
Preis: € 4,00
Autor: Mag. Peter Mostbauer
O.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Peter Lechner
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.