Ist es möglich, ohne großen technischen Aufwand eine stabil deammonifizierende Biomasse in kurzer Zeit unter geänderten Randbedingungen in neuer Umgebung zu etablieren? Wenn ja, wie sieht es mit der Langzeitstabilität der Prozesses aus und welche
Vor- bzw. Nachteile ergeben sich aus dieser Umstellung für den Betreiber?
Diese Fragen können anhand des konkreten Beispieles der Sickerwasserbehandlung auf der Deponie Breitenberg nach mehr als 3 Jahren Betriebserfahrung beantwortet werden. In diesem Fall erfolgte parallel zum kompletten Austausch der Biomasse eine entsprechende Änderung der Milieubedingungen, um der deammonifizierenden Mischpopulation die unmittelbare 'Arbeitsaufnahme' zu ermöglichen. Aufgrund der spezifischen Anlagenkonfiguration war es nicht möglich, die relevanten Stickstoffabbauprozesse jeweils auf definierte Zonen zu beschränken. Daher hat sich letztendlich eine simultane Deammonifikation/ Denitrifikation etabliert, die dennoch die Einhaltung sehr niedriger Stickstoffkonzentrationen im Ablauf ermöglicht. Trotz geringer Leistungsverluste im Bereich der Ultrafiltration konnten durch die Umstellung des Prozesses im Bereich der Betriebskosten nachhaltig Einsparungen von mehr als 1,50 €/m³ Sickerwasser generiert werden.
| Copyright: | © Wasteconsult International |
| Quelle: | Praxistagung Deponie 2010 (Dezember 2010) |
| Seiten: | 8 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Ivonne Görtz Klaus Rümke Volker Rekers Dr. Uwe Walter PD Dr. rer. nat. Dr.-Ing. habil. Martin Denecke |
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