Die mikrobielle Oxidation von Methan in Deponie-Abdeckschichten kann die Emission von Methan in die Atmosphäre wirksam reduzieren. Bei ungedichteten Altdeponien reicht das Methanoxidationspotenzial der in der Regel ungezielt aufgebrachten Abdeckungen prinzipiell für die Oxidation der im Müllkörper produzierten Restmethanmengen aus. Jedoch strömt Deponiegas nicht gleichmäßig vom Müllkörper durch die Abdeckschicht, sondern bewegt sich bevorzugt entlang präferenzieller Fließwege.
Dies kann zur Ausprägung lokal erhöhter Gasaustritte, so genannter Hotspots, führen, an denen die flächenbezogene Gasfracht die Methanoxidationskapazität der Abdeckschicht übersteigt. Hotspots stellen auf Altdeponien die Hauptemittenten von Deponiegas dar. Sanierungsmaßnahmen beschränken sich auf diese Bereiche und zielen auf eine Verteilung des Gasstromes auf eine größere Grundfläche. Hierdurch wird einerseits die flächenbezogene Methanfracht vermindert und der Oxidationskapazität der Abdeckschicht angepasst. Andererseits werden durch den Einbau geeigneter Materialien die Luftkapazität und damit der für die Methanoxidation notwendige diffusive Eintrag atmosphärischen Sauerstoffs erhöht. Im Rahmen des BMBF-Verbundes MiMethox wurden drei Varianten zur Sanierung von Hotspots entwickelt, unter Berücksichtigung verschiedener Parameter dimensioniert und auf einer Altdeponie in Nordwestdeutschland praktisch umgesetzt.
| Copyright: | © Wasteconsult International |
| Quelle: | Praxistagung Deponie 2010 (Dezember 2010) |
| Seiten: | 12 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dr. Julia Gebert Inga Röwer Dr. Alexander Gröngröft Dr. Bernd Steinert Dr. habil. Stefan Melchior |
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