Untersuchung der mikrobiellen Methanoxidation in stark verdichteten Abdecksubstraten

Die biologische Oxidation deponiebürtigen Methans in der Rekultivierungsschicht wird mittlerweile, insbesondere für schwach gasende Deponien, zunehmend propagiert. Um Aussagen zu ihrer Eignung in Methanoxidationsschichten treffen zu können, wurde in einem Säulenversuch unter simulierten Deponiebedingungen das Oxidationspotenzial fünf verschiedener potenzieller Abdecksubstrate unter extremer Verdichtung (95 % der Proctordichte) und bei verschiedenen auftreffenden Methanfrachten (ca. 25-100 gCH4 m-2 d-1) untersucht.

Bei den fünf getesteten Substraten handelte es sich um sandige Bodenmaterialien, die sich hinsichtlich ihrer Feinkornanteile unterschieden. Die Methodenkombination aus Bodengasprofilen und Massenbilanz führte zu eindeutigen Ergebnissen: Je höher die zuströmenden Methanfrachten, desto geringmächtiger die jeweilige belüftete Bodentiefe. Dabei stiegen die absolut erzielten Oxidationsraten, wohingegen der relative Anteil oxidierten Methans abnahm. Für jedes untersuchte Material konnte eine spezifische maximale Oxidationsrate berechnet werden, die je nach Boden zwischen 20 und 95 g CH4 m-2 d-1 lag und positiv mit dem luftgefüllten Porenvolumen des jeweiligen Materials korrelierte. Die gemessenen Oxidationsraten sowie die Bodengasprofile zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Oxidationskapazität und dem diffusiven Eindringen atmosphärischen Luftsauerstoffs. Ein Material mit großem Feinkornanteil und erhöhtem Gehalt an organischem Kohlenstoff zeigte teilweise Methanbildung, was die Bestimmung der Methanoxidationsleistung verhinderte. Es konnte gezeigt werden, dass für die Auswahl eines geeigneten Abdecksubstrats die zu erwartenden Methanfrachten sowie der zu erwartende Grad der Verdichtung bekannt sein sollten. Wenn diese Informationen vorliegen, kann mit Hilfe einer Säulenanlage eine gute Abschätzung des Methanoxidationspotenzials der Materialien erzielt werden.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung Deponie 2010 (Dezember 2010)
Seiten: 12
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Biol. Ingke Rachor
Dr. Alexander Gröngröft
Dr. Julia Gebert
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.

Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.

Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.