Die Betreiber von Wasserversorgungsanlagen sind nach der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) gesetzlich zur Einhaltung bestimmter Indikatorparameter-Grenzwerte beim Trinkwasser verpflichtet. Erfüllt das Rohwasser die hohen Anforderungen nicht, muss es entsprechend aufbereitet werden. Am Beispiel einer hybriden Modellierung, einer Kombination aus einem numerischen und physikalischen Modell, wird die Möglichkeit aufgezeigt, eine auf eine bestimmte Anlage abgestimmte, optimale und dauerhafte Lösung für die Chemikalieneinmischung zu finden.
Die Aufbereitung des weichen Talsperrenwassers der Rappbode-Talsperre zu Trinkwasser im Wasserwerk Wienrode erfordert eine Zugabe von Kohlendioxid und Kalkwasser. Diese Chemikalienzugabe hat das Ziel, die Calciumkonzentration im Rohwasser zu erhöhen (Aufhärtung), wobei der pH-Wert geringfügig abgemindert wird. Die Zugabe des mit CO2 angereicherten Teilstromes von ca. 3,6 Prozent des Rohwassers erfolgte bisher über eine Einloch-Dosierlanze in die Reinwasserleitung (DN 1000). Etwa 1,9 Meter dahinter wurde Kalkwasser über eine Grob- und Feindosierung (95 Prozent und 5 Prozent) über zwei Einloch-Dosierlanzen dem Rohwasser zugeführt. Beide Zugaben waren kurz vor bzw. im Krümmerbereich der Reinwasserleitung angeordnet. Nach dem Krümmer sollte ein statischer Mischer für die gleichmäßige Verteilung der Chemikalien sorgen. Auf Grund der schlechten Einmischung der Chemikalien und des kurzen Abstandes zwischen den Dosierstellen kam es zum Kontakt beider Chemikalien bei noch recht hohen Konzentrationen, zur Karbonatausfällung und damit zum Zusetzen der Reinwasserleitung. Da die Leitung aus einem GfK-Material bestand, konnte zur Reinigung keine Hochdrucktechnik bzw. Hochdrucktechnik mit reduziertem Druck eingesetzt werden.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 09 - 2010 (September 2010) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | apl. Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Aigner Dipl.-Ing Andreas Mathias Dipl.-Ing. Jan Kunau |
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