Ohne Kenntnis der unternehmensspezifischen Versorgungsqualität kann weder aus der mittelfristigen, der aktuellen noch aus der Kombination beider Rehabilitationsraten eine Bewertung der Nachhaltigkeit einer Rehabilitationsstrategie getroffen werden. Daran kranken auch die gegenwärtigen Benchmarking-Projekte in der Wasserversorgung. Auf Basis der Anforderungen des DVGW-Regelwerkes für eine gute Versorgungsqualität mit niedrigen Schadensraten und geringen Wasserverlusten wird eine Nachhaltigkeitskennzahl entwickelt, mit der eine belastbare Aussage zur nachhaltigen Sicherung der Substanz der Wasserverteilungsanlagen und auch der Versorgungsqualität getroffen werden kann.
Nach DIN 2000 'Zentrale Trinkwasserversorgung: Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der Versorgungsanlagen' [1] und dem DVGW-Arbeitsblatt W1000 'Anforderungen an die Qualifikation und Organisation von Trinkwasserversorgern' [2] ist eine Trinkwasserversorgung nachhaltig zu gestalten. Auch in dem im DVGW-Merkblatt W 1100 erstmals dargestellten 5-Säulen-Modell der deutschen Wasserwirtschaft [3] zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit der Trinkwasserversorgung kommt neben der Sicherheit, der Qualität, der Wirtschaftlichkeit und dem Kundenservice der Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle zu. Alle bisher in Deutschland durchgeführten Benchmarking-Projekte haben dieses 5-Säulen-Modell zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit zugrunde gelegt. In den Technischen Regeln für Betrieb und Instandhaltung in der Wasserverteilung nach DVGW W 400 Teil 3 (A) [4] werden die Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Versorgung konkretisiert. Ein wesentliches Ziel ist insbesondere die nachhaltige Versorgung auf der Grundlage der Erhebung und der technischen Bewertung des Zustandes der Anlagen. Weiter heißt es, dass zur Sicherung des Zustandes der Anlagen vor allem langfristig planbare Rehabilitationsmaßnahmen durchzuführen sind, die die Substanz nachhaltig sichern. Unter Rehabilitation werden die Erneuerung, die Sanierung und geplante Reparaturen verstanden. Letztere haben allerdings nur einen begrenzten Einfluss auf eine nachhaltige Substanzerhaltung.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH |
Quelle: | Heft 10 - 2010 (Oktober 2010) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 4,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Horst Schlicht Dipl.-Ing. Bernd Heyen |
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