Das Kraftwerk Ermenek liegt im Süden der Türkei und ist mit einer installierten Leistung von 300 MW für eine Jahreserzeugung von 1 000 GWh ausgebaut. Es wird von einem türkisch-österreichischen Konsortium errichtet. Auftraggeber ist die türkische Wasserbaubehörde DSI. Die doppelt gekrümmte Bogenstaumauer hat eine Höhe von 218 m. Das Reservoir mit 4 600 Mio. m3 Speicherinhalt ist über einen 8,0 km langen Druckstollen und einen 1,1 km langen Schrägschacht mit dem Krafthaus verbunden. Die Betonierarbeiten an der Sperre wurden im Oktober 2009 fertig gestellt. Im August 2009 wurde mit dem Einstau der Sperre begonnen. Das Überwachungskonzept für das Bauwerk wird zusammenfassend dargestellt.
Ein türkisch-österreichisches Konsortium, bestehend aus BM Mühlendislik und Alpine Mayreder für die Bauausführung, Alstom, Andritz Hydro und Voith Hydro für die elektro-maschinelle Ausrüstung und Pöyry Energy GmbH als Planer, errichtet die Wasserkraftanlage Ermenek in der Türkei. Bauherr ist die türkische Wasserbaubehörde DSI. Die Anlage besteht aus einer 218 m hohen Gewölbemauer, einem Dichtschirm von etwa 2 500 m Länge und einer Tiefe von maximal 50 m [4], einem 8 km langen Druckstollen und einem Krafthaus mit Nebenanlagen (Bild 1). Die Bogenstaumauer wird den Fluss Ermenek zu einem Speicher von etwa 4 600 Mio. m3 bei einem maximalen Betriebsstauziel von 694 m a. s. l. aufstauen. Die gesamte Länge des Speichers wird 27,3 km umfassen. Die Mittelwasserführung des Flusses beim Absperrbauwerk beträgt 42,3 m3/s und die mittlere Jahreswassermenge 1 300 Mio. m3. Der Druckstollen mit einem Innendurchmesser von 5,6 m und einer Gesamtlänge von etwa 8 km ist für eine Ausbauwassermenge von 106 m 3/s ausgelegt. Zwei Francis-Turbinen mit einer Gesamtleistung von 300 MW werden bei einer Nettofallhöhe von 327 m etwa 1 000 GWh an Energie pro Jahr erzeugen.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasserwirtschaft 04 / 2010 (April 2010) |
| Seiten: | 3 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Johannes Linortner Prof. Dr. Gerald Zenz Dr. Roman Kohler |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.