Druckaufgeladene Dampfwirbelschicht-Trocknung (DDWT) von Braunkohlen: Bauliche Verfahrensoptimierungen an der BTU-Versuchsanlage und Ergebnisse

Treibhausgase aus der Verbrennung fossiler Energieträger sind in der Klimaforschung als Ursache für die deutliche messbare Erwärmung des Weltklimas anerkannt und bestätigt.

 In Bezug auf die Verstromung fossiler, kohlenstoffhaltiger Energieträger, speziell auch der wasserreichen mitteleuropäischen Braunkohlen, resultieren daraus für die Konzeption von zukünftigen Kraftwerken erhebliche Anforderungen. Energetische Effizienz, also ein maximaler wirtschaftlich vertretbarer elektrischer Netto-Wirkungsgrad, ist deshalb umso mehr eine Hauptzielrichtung in der Entwicklung der Kraftwerkstechnik. Durch die Integration einer Carbon Capture and Storage (CCS)-Technologie ist darüber hinaus eine sehr viel weitgehendere Reduktion der CO2-Emissionen möglich, bei allerdings erhöhtem Primär-Energieverbrauch. In beiden Fällen ist die Integration einer wärmetechnisch in den Wasser-Dampf- Kreislauf des Blockes optimal eingebundene (Druckaufgeladene) Dampfwirbelschicht- Trocknung (D)DWT eine sinnvolle, beinahe notwendige Technologie, um mit Braunkohlekraftwerken den bereits heute gestellten Anforderungen an eine klimaverträgliche Verstromung gerecht zu werden. Die realisierbare Erhöhung des Netto-Wirkungsgrades um 4 bis 5 Prozentpunkte basiert im Wesentlichen auf zwei Effekten:
• Exergiegewinn durch Vermeidung der Trocknung mittels heißer Abgase (Stand der Technik: Mahltrocknung in Schlagradmühlen), stattdessen Nutzung von Mitteldruckdampf (3 bis 12 bar je nach Auslegung)
• Nutzung der Kondensations-Enthalpie des verdampften Kohlewassers (Brüden) durch geeignete Einbindung in den Wasser-Dampf-Kreislauf



Copyright: © TU Dresden, Institut für Energietechnik
Quelle: Sichere und nachaltige Energieversorgung 2009 (Oktober 2009)
Seiten: 10
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Lechner
Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Krautz
Dipl.-Ing. Olaf Höhne
 
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